Daten für die Gesundheit? Contra

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Gegen die Einschränkung der Bewegungsfreiheit in der Corona-Bekämpfung ist bisher nichts einzuwenden. Die überwiegende Mehrheit der Bürger halten sich auch an die Verordnungen. Eine Ortungsüberwachung durch den Staat/die Polizei würde aber nicht nur den Datenschutz einfach kippen. Es wäre dazu auch noch eine sinnlose Verordnung. Jedenfalls würde selbst jeder Dummkopf, der vorhat, gegen das Kontaktverbot zu verstoßen, das Handy zu Hause lassen. Die Verordnung hätte also keinerlei erzieherischen Effekt. Sie würde einzig und allein der Exekutive Informationen liefern, die sie in 99 Prozent der Fälle nicht zu interessieren hat.

Das eine dumme Prozent, das trotzdem Corona-Partys feiert, ist übrigens derart dumm, dass es mit Sicherheit ortungsfrei erwischt wird. Man braucht die Arbeitskraft der Polizisten nicht durch Sinnlosüberwachung aller anderen zu verschwenden. Sie haben dieser Tage genug andere Dinge zu tun. Nun noch zu der gut gemeinten App des Roten Kreuzes, dem „Kontakttagebuch“, in das jeder seine Kontakte außerhalb der eigenen vier Wände eintragen soll. Beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln oder etwa „Meetingpartner“. Nun gilt bei letzteren ohnehin die behördlich verordnete Abstandsregel. Und wie soll man sich das bei Mitreisenden im öffentlichen Verkehrsmittel vorstellen? Soll man beim Besteigen der Straßenbahn laut rufen „Wer hat denn die Stopp-Corona-App?“, und dann lustig an jeden der Appbenutzer wegen dessen Daten herantreten? Steigt nicht gerade durch das Herantreten die Ansteckungsgefahr? Es scheinen, bei aller Wertschätzung, hier die Fragen den Nutzen zu dominieren

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