Die Helfer brauchen mehr Hilfe

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Die sonnigen Wochenenden der letzten Zeit haben auch ihre Schattenseiten - zumindest wenn man die Unfallstatistiken betrachtet. Und es nützt offensichtlich keine Informationskampagne und kein verstärkter Polizei- und Gendarmerieeinsatz: es wird unvorsichtig gefahren, zu schnell gefahren und alkoholisiert gefahren.

Unvorsichtigkeit, Leistungsüberschätzung und Alkohol sind es aber auch, die jährlich zu hunderten Badeunfällen führen: unbeaufsichtigte Kinder, die noch nicht oder nicht gut genug schwimmen können, Jugendliche, die "fun and risk" nicht gegen das eigene Können am Sprungturm, beim Tauchen, bei den Seeüberquerungen abwägen, Erwachsene, die es sich nicht eingestehen wollen, schlechte Schwimmer zu sein, ältere Freizeitsportler, die gesundheitlich nicht mehr mitzuhalten imstande sind.

Und da ist auch keine Exekutive wie im Strassenverkehr, deren zumindest mögliches Einschreiten doch ein wenig "einbremst". Und überfüllte Bäder und Strände sind in manchen Fällen auch nicht unbedingt dazu angetan, dass mitmenschliche Aufmerksamkeit Tragödien verhindern kann.

Aber auch die "Profis" können nicht alles sehen und nicht überall gleichzeitig sein - sie brauchen viele offene Augen und kundige Hände zu ihrer Unterstützung. Es gibt zwar in Österreich fast 15.000 ausgebildete und aktive Rettungsschwimmer, und jährlich kommen 500 bis 1.000 junge, ambitionierte dazu - aber sie sind noch zu wenig.

Die Österreichische Wasserrettung bietet in allen Bundesländern Kurse sowohl für Kinder und Jugendliche wie auch für Erwachsene an, die auch genützt werden (von ca 18.000 Menschen im Jahr 1999), aber es könnten mehr sein. Mehr sein könnten auch die Mittel, die die Öffentliche Hand, insbesondere der Bund, zur Verfügung stellt - immerhin sind es über 200.000 Einsatzstunden, die die Wasserretter jährlich ehrenamtlich zur Verfügung stehen ,4.000 Erste-Hilfe-Leistungen erfolgen, rund 200 Leben werden gerettet - eine gute Bilanz, die noch besser sein könnte, wenn in den nächsten Tagen die guten und die schlechten Schwimmer die Erlagscheine mit dem blauen ÖWR-Kreuz nicht zum Altpapier werfen.

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