Die Risiken des WWW für die Jugend

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Über 25.000 Kinder und Jugendliche zwischen neun und 16 Jahren und deren Eltern gaben für das zweite "EU Kids Online“-Projekt Auskunft über ihre Wahrnehmung von Risiken und Gefahren im Internet. Behandelt wurden Themen wie Pornografie, der Kontakt mit persönlich nicht Bekannten sowie reale Treffen mit diesen, aber auch potenziell belastende Inhalte und der Missbrauch von Daten. In den 25 teilnehmenden Ländern gehen 93 Prozent der Jugendlichen wöchentlich online, 60 Prozent so gut wie täglich. Europaweit nutzt ein Drittel der Neun- bis Zwölfjährigen das Internet täglich, von den 15- und 16-Jährigen tun das 80 Prozent. Insbesondere zu Hause (87 Prozent) und in der Schule (63). Fast die Hälfte hat den Netzzugang im eigenen Zimmer, ein Drittel verfügt über ein mobiles Endgerät (z. B. iPhone).

Mit 62 Prozent liegt die Quote der Kinder und Jugendlichen, die einem Sozialen Netzwerk angehören, hierzulande etwas über dem Europa-Schnitt von 59 Prozent. Dies geht aus dem Bericht von Ingrid Paus-Hasebrink hervor, Gründungsleiterin des Fachbereichs Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg und Teamleiterin von "EU Kids Online“ für Österreich. Sieben Prozent der Eltern glauben, dass ihre Kinder Online-Erfahrungen machen, bei denen sie sich unwohl fühlen; diese selbst gaben das zu elf Prozent zu.

17 Prozent erhalten Sex-Botschaften

Sehr häufig sind unsere Halbwüchsigen mit sexuellen Inhalten konfrontiert. Im Vergleich etwa mit Deutschland (10), aber auch zum Gesamtdurchschnitt (14), liegt die Quote bei 28 Prozent über alle Medienkanäle; 17 Prozent meinen dabei das Internet. Ebenso viele berichten von direkt an sie gerichteten Sex-Botschaften.

45 Prozent hatten online bereits Kontakt zu völlig Fremden, 16 Prozent haben diese persönlich getroffen. Daran denken nur sieben Prozent der Eltern, woraus sich eine Unterschätzung der Risiken schlussfolgern lässt. Zudem geben 18 Prozent der Jugendlichen an, schon in Selbstmord-Foren gewesen zu sein, oder in solchen, in denen sich Magersuchtkranke austauschen.

Weiters haben neun Prozent der Minderjährigen schon den Missbrauch ihrer Daten erlebt. Abschließend belegt die Studie, dass in Österreich die Risiken des Internets im Vergleich zu seinen Chancen überrepräsentiert sind. (mad)

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