Ein Blick hinter das vordergründig Böse

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Die Aussage eines Richters wollte die Stern-Journalistin Ingrid Eißele nicht im Raum stehen lassen. Er hatte bei der Urteilsverkündung zum Fall rund um Partick C. (siehe Artikel) fast resignierend gemeint, über diesen Täter lasse sich "fast nichts anderes sagen, als dass er böse ist". Diese jungen Täter würden von Medien oft als Monster skizziert, sogar sie selber würden sich manchmal als "Helden des Bösen" aufspielen, sagt die 47-jährige Autorin aus Stuttgart im FURCHE-Gespräch. "Damit rückt man die Täter möglichst weit von einem weg." Eißele wollte aber hinter dieses "Böse" schauen und das beleuchten, was bei diesen Gewalttaten besonders deutlich wird: fehlendes oder mangelndes Mitgefühl. Wie sich Empathie entwickelt, wie sie erlernt wird, wie es zu Störungen und im Extremfall auch zu Gewalt kommen kann, wird anhand von Beispielen und wissenschaftlicher Forschung aufgezeigt. Es gehe ihr vor allem um Prävention von solchen sozialen Störungen, so Eißele. Denn Mitgefühl hat man nicht einfach, man muss es lernen und üben. (bog)

Kalte Kinder

Von Ingrid Eißele. Herder Verlag 2009. 224 S., brosch., e 18,50

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