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Preisgekrönte ökologische Altbausanierung im zweiten Wiener Gemeindebezirk.

Die Anwendung passiver Solarenergienutzung in Neubauten ist eine wichtige Sache. Auf Energie sparende Maßnahmen im Altbau zu setzen, stellt darüber hinaus eine ganz neue Herausforderung, besonders im großstädtischem Raum, dar.

Mit einem interessanten Projekt ist dies gelungen. Der Umbau und die Generalsanierung des Männerheims der Heilsarmee im zweiten Wiener Bezirk verbindet gleich zwei Anliegen: einerseits ein modernes Zentrum für eine ganzheitliche Lebenshilfe mit einer professionellen Sozialarbeit und integraler seelsorgerlicher Begleitung, anderseits ein ökologisches Haus mit einer Verbesserung der Lebensqualität, die über die eigenen vier Wände hinausgeht.

Einen ganzheitlichen Beitrag zur Erneuerung der Stadt an den Bruchlinien unserer Gesellschaft zu setzen ist das Ziel. Diese zwei Komponenten waren ausschlaggebend für die Verleihung der Wiener Stadterneuerungspreis 2001.

Seit 1958 dient das Männerheim obdachlosen Männern als Unterkunft. Die Struktur des Hauses bot aber wenig Möglichkeit für eine intensive Betreuung der Bewohner. Diese Situation zu verbessern war ein wichtiger Aspekt für die Arbeit von Architekt Robert Dax. Nach einer zweijährigen Sanierungszeit ist das Heim heute mit Wohnungen für 60 Männer ausgestattet: Pro Stockwerk gruppieren sich 15 Zimmer (Einzel- und Zweibettzimmer) um eine gemeinsame Küche und Sozialraum.

Folgende Maßnahmen wurden gesetzt:

"Passive Solarenergienutzung: Durch eine zweite Haut aus Glas entsteht eine Klimazone - Stichwort intelligente Fassade. Diese sorgt auf den obersten Geschossen für eine Verringerung der Heizkosten um fast 50 Prozent. "Schon bei geringem Sonnenschein im Jänner dreht sich die Heizung automatisch ab", erzählt Hans-Marcel Leber, Heimleiter und Bewohner des Hauses. Die natürliche Beschattung durch eine bewachsene Stahlkonstruktion mit gespannten Seilen verbessert das Klima im Sommer noch wesentlich.

"Aktive Solarenergienutzung: Durch eine Solaranlage am Dach können 30 Prozent des Warmwasserjahresverbrauchs abgedeckt werden. Bereits der geringste Sonnenschein im Winter kann genutzt werden.

"Nutzwasseranlage: Für den Nutzwasserverbrauch (WC-Spülung und Grünflächenbewirtschaftung) wurde im Kellergeschoss eine Grundwasserentnahmestelle eingerichtet. Dadurch kann wertvolles Trinkwasser gespart werden.

"Dachgärten: Die Dachgärten tragen nicht nur zu einer visuellen Verschönerung bei, sondern sind mit ihren Auswirkungen auf das Klima innerhalb des Blockes Bestandteil eines gesamtökologischen Konzeptes, das sich auch auf das persönliche Wohnbefinden positiv auswirkt.

"Holzböden: Aus Umweltverträglichkeitsgründen wurde im ganzen Haus ein kostengünstiges, formal angenehmes und warmes Industrieparkett verlegt.

"Fernwärme: Das Haus ist am Fernwärmenetz der Stadt Wien angeschlossen.

"Nicht nur vom Gedanken des Energiesparens und des optimalen Ressourceneinsatzes, sondern auch von finanzieller Seite ist das Projekt überaus erfolgreich: Der Quadratmeterpreis für die Baukosten betrug 1.308 e (18.000 Schilling). Alle Baumaßnahmen bewegen sich im Rahmen der Wiener Wohnbauförderung.

"Wenn man eine Vision hat, findet man auch eine Lösung", fasst Architekt Robert Dax seine Erfahrung mit Niedrigenergie-Maßnahmen im Altbau zusammen. Seine christliche Überzeugung, die Ressourcen dieser Erde optimal zu nutzen und seine Sicht, die Welt als Ganzes zu sehen und nicht nur deren Einzelteile, hat auch zu einer optisch faszinierenden Lösung geführt.

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