Eine Wiener Volksschule nimmt Kindern die Angst vor Mathematik
In der Oskar-Spiel-Gasse lernen Schüler Mathematik durch Geschichten. Dass man auf diese Weise mehr Kinder begeistert, glaubt auch Rudolf Taschner.
In der Oskar-Spiel-Gasse lernen Schüler Mathematik durch Geschichten. Dass man auf diese Weise mehr Kinder begeistert, glaubt auch Rudolf Taschner.
Das Ende der Sommerferien bringt für viele Schülerinnen und Schüler Ängste mit sich, und das Angstfach schlechthin ist Mathematik. Wenn es um diese Disziplin geht ist Rudolf Taschner, emeritierter Universitätsprofessor und Nationalratsabgeordneter (ÖVP), der Experte - doch heute ist er ausnahmsweise nicht derjenige, der erklärt, sondern der zuhört.
Er ist zu Gast in der Volksschule Oskar-Spiel-Gasse im 19. Wiener Gemeindebezirk. Hier findet am Ende des Schuljahres mit den „Expertentischen“ der krönende Abschluss einer freiwilligen Mathematik-Übung statt: Neun Schülerinnen und Schüler demonstrieren ihren Eltern spannende Aufgaben aus der Welt der Zahlen und Formeln. Sie erzählen vom jungen Karl Gauß, der seinen Lehrer mit seiner Summenformel beeindruckte, erklären das Geheimnis der Primzahlen und bauen die „Leonardo-Brücke“ des Universalgenies Leonardo Da Vinci nach.
Julia Frischauf unterrichtet die freiwillige Übung bereits seit zwei Jahren. Sie ist an der Schule für Begabungs- und Begabtenförderung zuständig. An den wöchentlichen Mathematikeinheiten nehmen jene Kinder teil, die beim Känguru-Wettbewerb, einem weltweit im März durchgeführten Test, gut abgeschnitten haben. Doch, das betont Schulleiterin Gabriele Riefler, die Übung ist für alle offen. „Die Kinder, die hier im Kurs sind, sind nicht hochbegabt, sondern einfach begabt und haben ein Interesse an Mathematik,“ sagt auch Frischauf.
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