Familienverband sieht Nachteile

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Die "Familienbeihilfe neu“ sei eine Benachteiligung von Mehrkindfamilien und von Familien mit älteren Kindern, meint der Katholische Familienverband Österreichs in einer Stellungnahme.

"Selbstverständlich ist jeder Vorschlag, der zu einer Vereinfachung und besseren Transparenz bei der Auszahlung von Familienleistungen führt, positiv. Aber Vereinfachung darf nicht bedeuten, dass Mehrkindfamilien und Eltern mit älteren Kindern zu den Verlierern zählen, wie es beim Modell der AK und der IV der Fall ist “, sagt KFÖ-Präsident Alfred Trendl in einer Presseaussendung.

Dieses Modell sieht vor, Geld- und Steuerleistungen zusammenzuführen. Dazu zählen Familienbeihilfe (inkl. Schulstartgeld), Kinderabsetzbetrag, Mehrkindzuschlag und Alleinerzieherabsetzbetrag (inkl. Kinderzuschläge). "Für uns ist es inakzeptabel, dass die Geschwister- und Altersstaffel bei der Familienbeihilfe neu wegfällt, da ein Pauschalbeitrag von 210 Euro pro Monat eindeutig Mehrkindfamilien benachteiligt“, so Trendl. "Wir müssen Mehrkindfamilien fördern und nicht schlechter stellen. Für ein 19-Jähriges Kind einer Familie mit vier Kindern würde die "Familienbeihilfe neu“ bedeuten, dass die Familie durch den Pauschalbeitrag finanzielle Einbußen, verglichen mit der derzeitigen Unterstützung, hinnehmen muss. Familien seien durch die fehlende Valorisierung der Familienbeihilfe ohnehin stark benachteiligt. "Die Familienbeihilfe für ein Kind wurde in 20 Jahren lediglich um 11 Euro erhöht. Die Inflationsrate betrug in diesem Zeitraum etwa 50 Prozent, das bedeutet einen Wertverlust von 37 Prozent!“

Während die Familienbeihilfe aus dem Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) finanziert wird, kommt das Geld für die steuerlichen Entlastungen wie Kinderabsetzbetrag, Kinderfreibetrag und Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten aus dem Steuertopf. "Wenn diese Familienbeihilfe neu ausschließlich mit FLAF-Mitteln finanziert wird, erinnere ich daran, dass für den FLAF dringend Reformbedarf besteht, da aus diesem zweckwidrige Leistungen wie Schulbücher, Schulfreifahrten und Pensionszahlungen getätigt werden“, erinnert Trendl. Zählt man sämtliche Leistungen für Familien zusammen, belegt Österreich laut der im April 2011 veröffentlichten OECD-Studie über Familienleistungen ohnehin nur den bescheidenen 16. Platz. Besonders gering falle hierzulande die steuerliche Berücksichtigung von Familien aus. "Eine Abschaffung des Kinderfreibetrages und der steuerlichen Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten, wie von der AK und der IV nun vorgeschlagen, wäre nicht nur ein fatales Signal, sondern würde die Familien auch finanziell empfindlich treffen“, sagt Trendl. (KÖF)

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