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Geschichte der Nachhaltigkeit
Nachhaltig meint so viel wie „etwas für die Zeit danach erhalten, also haltbar machen” und wurde erstmals im 18. Jahrhundert im Rahmen forstwirtschaftlicher Aktivitäten verwendet. Gemeint war damit eine Methode der Holzgewinnung, durch die langfristige Erträge gewährleistet waren.
In den sechziger und siebziger Jah -ren unseres Jahrhunderts arbeitete die Umweltschutzbewegung mit diesem Regriff, vor allem in der Energiefrage: Nachhaltige Energie bieten Sonne, Wasser und Wind, im Gegensatz zu den fossilen Brennstoffen wie Öl, Gas und Kohle.
Entwicklung bedeutet wörtlich „wachsen, zu Wachstum kommen”. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges dient dieser Begriff immer stärker dazu, den Übergang von traditionellen zu modernen Wirtschaften und Gesellschaften zu bezeichnen. Industrialisierungsprozesse sollen einen Modernisierungsschub auf allen Ebenen menschlichen Lebens fördern. Mit dem Ziel: weg von Armut und Mangel, hin zu Reichtum und Überfluß. Lange Zeit schienen diese beiden Konzepte einander auszuschließen. Doch dann setzte sich immer mehr die Überzeugung durch, daß eine langfristig gesicherte Entwicklung nur möglich sei, wenn wir lernten, „von den Zinsen zu leben, ohne das Kapital anzugreifen”, wie es Konrad Lorenz fomulierte.
„Offiziell” kombiniert wurden die zwei Begriffe erstmals im Rahmen der Vorbereitungskonferenz für den Umweltgipfel der Vereinten Nationen (UN) in Stockholm 1972.
Aber erst 1987 begann das Konzept einer Nachhaltigen Entwicklung in der umweltpolitischen Diskussion Fuß zu fassen: Im Bericht der World Commission for Environment and Development, nach deren Vorsitzenden auch Brundtland-Bericht genannt, werden dem Begriff die heute gängigen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Inhalte gegeben.
Den eigentlichen Durchbruch schaffte das Konzept schließlich auf der UN-Konferenz zu Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro, insbesonders fixiert in der „Agenda 21”. Die anläßlich dieser Konferenz neugegründete Kommission für Nachhaltige Entwicklung soll die in ternationale und nationale Umsetzung des Prinzips der Nachhaltigkeit überwachen. M. G.
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