Good News für Spenderkinder

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Manchmal geschehen noch Zeichen und Wunder: Wie Dienstag dieser Woche bekannt wurde, haben Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) und Neo-Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) endlich grünes Licht für ein zentrales Keimzellspendenregister gegeben. Kinder, die mit Hilfe einer Samen-oder Eizellspende gezeugt wurden, waren bisher auf die Kooperation der Fortpflanzungsinstitute angewiesen, wenn sie Licht ins Dunkel ihrer genetischen Herkunft bringen wollten (sofern sie von ihren sozialen Eltern überhaupt über ihre Entstehungsgeschichte informiert worden waren!). Geht es nach Brandstetter und Rendi-Wagner, dann sollen die Eckdaten der Spenden - inklusive Namen der "fremden" Eltern - künftig in einem zentralen Register vermerkt werden. Ein später, wichtiger Schritt, der nicht nur das (Menschen-)Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung etwas ernster nähme, sondern auch ein Mindestmaß an Transparenz ins boomende Kinderwunsch-Business brächte: Zwar dürfen Keimzellen schon bisher nur in ein-und demselben Institut gespendet und bei höchstens drei Paaren verwendet werden; kontrollieren konnte das freilich bislang niemand.

Umso größer ist die Freude - bei jenen Abgeordneten von Grünen, ÖVP, SPÖ und NEOS, welche die Prüfung eines zentralen Registers im Jänner 2015 gefordert bzw. unterstützt haben; und bei Organisationen wie Aktion Leben, Katholischer Familienverband oder Katholische Aktion, die auf ihrer Plattform kinderbekommen.at seit langem mehr Rechte für Spenderkinder fordern (die FURCHE berichtete).

Trotzdem bleibt noch vieles offen, wie die Plattform zu Recht betont: Qualitätssicherung und Begleitforschung sind in der Reproduktionsmedizin noch immer Mangelware. Vor allem aber fehlt die unabhängige Beratung und Information hinsichtlich der Wichtigkeit frühzeitiger Aufklärung. Wie wenige Spenderkinder ihre Geschichte kennen dürften, haben nicht zuletzt die beiden Ministerien nun offenbart: Allein von Jänner 2015 bis Juni 2016 wurden in Österreich rund 1400 Kinder durch Keimzellspenden gezeugt. Einsicht in die Aufzeichnungen verlangten in den letzten Jahren hingegen gezählte sieben.

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