Graffiti: Virale Wände
Kaum eine Kunstform reagiert so unmittelbar auf soziale und politische Ereignisse wie die Streetart. Dies zeigen auch die aktuellen Krisen von Corona bis zum Ukrainekrieg.
Kaum eine Kunstform reagiert so unmittelbar auf soziale und politische Ereignisse wie die Streetart. Dies zeigen auch die aktuellen Krisen von Corona bis zum Ukrainekrieg.
Spraydosen in den Farben Blau und Gelb gehen seit einem Jahr gehäuft über den Ladentisch – und dies weltweit. Der deutsche Streetart-Künstler Justus Becker, auch bekannt unter seinem Künstlernamen „Dosenkunst“, ist einer der Ersten, der nach dem 24. Februar 2022 Solidarität mit der angegriffenen Ukraine bekundet. Auf 13 Mal 13 Metern erhebt sich in Frankfurt am Main eine weiße Friedenstaube auf einer schwarzen Hauswand. Der Olivenzweig, den die Taube in ihren Krallen trägt, hat die ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb. „Wer sich in so einer Situation neutral verhält, unterstützt den Aggressor“, sagte er zur Deutschen Presseagentur und unterstrich damit die Botschaft seines Werks.
Die Kraft des Graffiti
Beckers Aktion ist typisch für das Genre. Streetart-Künstler(innen) und Graffiti-Writer(innen) zeichnen sich durch ihre rasche Reaktion auf gesellschaftliche Herausforderungen aus. Kein Wunder – kaum eine andere Kunstform kommt und geht so rasch. Auf legalen Flächen weicht ein Werk rasch dem nächsten, illegal angebrachte Streetart muss oft dem Putztrupp weichen.
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