7131084-1997_25_18.jpg
Digital In Arbeit

Heilende Kraft der Musik

19451960198020002020

In Wien gibt es bereits seit über 35 Jahren die Ausbildung zum Musiktherapeuten. Im internationalen Vergleich hat die Musiktherapie in Osterreich einen hohen Standard.

19451960198020002020

In Wien gibt es bereits seit über 35 Jahren die Ausbildung zum Musiktherapeuten. Im internationalen Vergleich hat die Musiktherapie in Osterreich einen hohen Standard.

Werbung
Werbung
Werbung

Die erste Musiktherapieausbildung gab es bereits im Jahr 1959 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Die Ausbildung orientiert sich vor allem an der Praxis. Gleichzeitig wird ein großes Spektrum an Theorie (musiktherapeutisch, psychotherapeutisch, psychologisch und musikalisch) vermittelt.

Die Musiktherapie arbeitet erfolgreich mit behinderten Menschen, in geschützten Werkstätten und therapeutischen Tagesheimstätten, in Behindertenheimen und -Wohngemeinschaften, in Sonderkindergärten und -schulen, in neuropsychiatrischen Stationen und Ambulanzen sowie in spezialisierten Ambulatorien.

Die Klientel, die für eine Musiktherapie in Frage kommt, sind Menschen aller Altersstufen mit einer geistigen oder körperlichen Sinnes- oder Mehrfachbehinderung. Behandelt werden können psychische oder soziale Folgeerscheinungen von Behinderungen.

Bei Patienten kann die Musiktherapie folgendes erreichen:

■ Stärkung des Selbstwertgefühls und Selbstbewußtseins;

■ die Förderung der Sensibilität, Kontaktfähigkeit, des Durchsetzungsvermögens und der Frustrationstoleranz;

■ Hilfestellung bei der Entwicklung von Identität und Förderung der Ausdruckskraft und Kreativität.

Musiktherapie kommt auch in der

Psychiatrie zum Einsatz. Hier werden vor allem Menschen mit Psychosen (Schizophrenien, manisch depressive Erkrankungen) und Neurosen (Sucht, Zwangsstörungen, Angst- und Eß-störungen) behandelt.

Auch verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche sprechen auf diese Therapie gut an.Voraussetzung ist in jedem Fall die Bereitschaft, regelmäßig zur Therapie zu kommen.

Die verwendeten Instrumente sind vielfältig: Klavier, Pauke, Congas, Bongos, Tamburin, Bhythmusinstru-mente, Xylophone, Saiten- und Blasinstrumente.

Dorothea Oberegelsbacher, Lehrbeauftragte für Musiktherapie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien, Psychotherapeutin und Psychologin: „Wir sind eine kleine Berufsgruppe mit 100 Leuten. Unser großer Wunsch ist es, endlich ein eigenes Musiktherapiegesetz zu bekommen. Das wäre auch im Sinne des Konsumentenschutzes notwendig, denn unsere Patienten haben ein Becht darauf, bei wirklich gut qualifizierten Leuten ihre Therapie zu bekommen.”

Eine Liste der freiberuflich Tätigen ist beim Österreichischen Berufsverband der Musiktherapeuten (Tel: 0222/485 90 84) erhältlich.

In der letzten Juniwoche finden die Aufnahmsprüfungen für den dreijährigen Ausbildungslehrgang ab Herbst 1997 statt. Informationen sind erhältlich bei der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Abteilung Musikpädagogik, Telefonnummer: (0222) 798 56 35.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung