Jetzt vorsorgen, später genießen

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Auch wenn die Pension aus heutiger Sicht für viele vielleicht noch weit weg ist - die Zeit vergeht schneller, als man denkt. Man kann daher gar nicht früh genug anfangen, sich mit den verschiedenen Varianten der Pensionsvorsorge auseinander zu setzen. Denn wer im Alter finanziell abgesichert sein will, kann sich nicht mehr allein auf die staatliche Alterspension verlassen. Eigeninitiative ist angesagt. Dieses Furche-spezial entstand in Kooperation mit der Zentralen Raiffeisenwerbung. Was sich seit langer Zeit abzeichnet, wird nun endlich in der Öffentlichkeit auch ernst genommen: Die Bevölkerungsentwicklung macht eine Reform des Pensionssystems notwendig, bei der die private Vorsorge enorme Bedeutung gewinnt. Die Raiffeisen Banken bieten dafür die optimalen Möglichkeiten.

Es gibt bekanntlich immer zwei Seiten einer Medaille. Und wenn es auch ein Grund zum Jubeln ist, dass wir dank medizinischer Möglichkeiten und sich verbessernder Lebensumstände immer älter werden, ist es doch auf der anderen Seite wenig erfreulich, dass damit auch die Finanzierbarkeit des Pensionssystems, wie wir es bisher kannten, unmöglich wird.

Zu wenig Arbeitnehmer

Dazu kommt die stetig sinkende Geburtenrate. Und weniger Kinder bedeuten in einigen Jahren wiederum weniger Beschäftigte, die Pensionsbeiträge leisten. Im Jahr 2015 wird jeder vierte Österreicher im Pensionsalter sein. Bereits heute zahlen drei Arbeitnehmer die Rente eines Pensionisten, 2030 wird ein Pensionist auf einen Erwerbstätigen angewiesen sein.

Dazu kommt, dass die durchschnittliche Anzahl an Beitragsjahren pro Arbeitnehmer abnimmt, denn die Ausbildungsdauer wird immer länger, die Zeit der Erwerbstätigkeit immer kürzer. Begannen die Jugendliche ihre beruflichen Laufbahnen im Jahr 1971 noch mit durchschnittlich 17 Jahren, steigen sie heute erst im Alter von 25 Jahren ins Berufsleben ein. Und während 1950 die Dauer, in der eine Pension im Schnitt in Anspruch genommen wurde, noch 18 Jahre bei Männern und 22,5 Jahre bei Frauen betrug, wird sie im Jahr 2030 voraussichtlich bei 23,5 Jahren bzw. 28 Jahren liegen.

Sicher ist daher: Die staatliche Alterspension wird in wenigen Jahrzehnten nur noch für die notwendigsten Ausgaben genügen. In diesem Bereich wird der Generationenvertrag weiterhin seine Gültigkeit haben: Die Erwerbstätigen zahlen die Pensionen der Rentner. Aber die Differenz zwischen dem letzten Aktivbezug und dem Ruhebezug wird immer größer werden. Schon jetzt beträgt sie durchschnittlich 30 Prozent, vor allem höhere Einkommensbezieher müssen ohne Eigenvorsorge auf einen bedeutenden Teil ihrer finanziellen Ressourcen verzichten. Bei einem monatlichen Bruttogehalt von beispielsweise 2.050 Euro beträgt die ASVG-Pension derzeit nach 45 Versicherungsjahren 1.441 Euro, nach 35 Versicherungsjahren gar nur 1.081 Euro. Es besteht also eine Lücke von 609 oder sogar 969 Euro. Um diese ständig größer werdende Differenz auszugleichen, hat die Politik das Pensionssystem reformiert: Künftig soll die Betriebspension, neben der staatlichen die zweite Säule der Pensionsvorsorge, einen kleinen, finanziellen Polster bieten. Allerdings wird nicht jeder auf diese Rente zurückgreifen können, denn zum Beispiel atypische Beschäftigungsverhältnisse wie etwa freie Dienstverträge, deren Zahl kontinuierlich steigt, sind von ihr ausgenommen. Und große Sprünge wird sie ohnehin nicht ermöglichen.

Wer den Ruhestand wirklich genießen und finanziell unabhängig sein möchte, wer sich später auch einmal einen kleinen Luxus gönnen will, der sollte daher privat vorsorgen. Dieser Tatsache scheinen sich die Österreicher auch bewusst zu sein: Meinungsumfragen zeigen, dass das Vertrauen in die staatliche Vorsorge seit Jahren abnimmt.

Kein Vertrauen mehr

Denn während die Mehrheit der Befragten noch an gesicherte Pensionen für die kommenden fünf Jahre glaubt, zeigt sich bei einer Umfrage des Marktforschungsinstitutes Fessel GfK, dass die meisten für den eigenen Pensionsantritt eher schwarz sehen. Fast neun von zehn Befragten sind sich dem entsprechend der Bedeutung der privaten Pensionsvorsorge bewusst. Mehr als die Hälfte der Österreicher hat auch bereits Maßnahmen für die Privatpension getroffen. 63 % davon wählten eine Lebensversicherung. Und von denen, die bisher noch keine Vorsorge getroffen haben, zieht jeder Dritte eine Zusatzpension in Erwägung. Denn mit einer solchen fällt es leicht, sich über die steigende Lebenserwartung zu freuen. Und zwar ohne an eine zweite Seite der Medaille denken zu müssen.

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