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Niederösterreich baut seine Position als Vorreiter in der Familienpolitik aus. Eigene und innovative Wege geht das größte Bundesland auch in den Bereichen Bildung und Pflege. Die Bemühungen finden Anerkennung: Niederösterreich wurde als "innovativste Region Europas 2007" ausgezeichnet. Dieses Spezial ist in Kooperation mit dem Land Niederösterreich entstanden. In der Familienpolitik setzt Niederösterreich einen Meilenstein nach dem anderen: Ab Herbst wird der Kindergarten auch für Zweieinhalbjährige geöffnet.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist das Kernanliegen junger Eltern von heute. "Bei konkreten Maßnahmen für Familien und Kinder ist Niederösterreich immer wieder vorne und hat sich zum Trendsetter für ganz Österreich entwickelt", betonte Niederösterreichs VP-Familienlandesrätin Mag. Johanna Mikl-Leitner kürzlich. Das Land Niederösterreich will seine Vorreiterrolle noch weiter ausbauen und bereitet nun den nächsten "Meilenstein im niederösterreichischen Familienmodell" vor:

Ab kommenden Herbst, also mit Start des neuen Kindergartenjahres, können auch Kinder ab zweieinhalb Jahren den Kindergarten besuchen. Bisher konnten nur Kinder ab drei Jahren in eine Kindergartengruppe aufgenommen werden. Das niederösterreichische Kindergartengesetz wurde dahingehend vom Landtag geändert. Ein kleiner Schritt mit großer Wirkung:

Lücke geschlossen

Denn damit wurde die bestehende halbjährige Lücke zwischen dem Ende des Kindergeldanspruches und dem Kindergarteneintritt geschlossen, die vor allem vielen jungen Müttern den beruflichen Wiedereinstieg erschwert. Bei einer Bedarfserhebung äußerten 55 Prozent der Eltern den Wunsch nach diesem Einstiegsalter.

Auch der Arbeitsmarkt wird von dieser Maßnahme profitieren: Landesweit werden bis zu 300 zusätzliche Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen sowie bis zu 300 zusätzliche Kinderbetreuerinnen und -betreuer benötigt. Bereits in zwei Jahren soll Niederösterreichs Kinderbetreuungsnetz um bis zu 300 weitere Kindergartengruppen reicher sein. Circa 145 Millionen Euro wird das Land in den Ausbau von qualitativ hochwertig geführten Kindergartengruppen investieren. Die Umsetzung der Maßnahmen rollt bereits: "Die Initialzündung soll von den jeweiligen Gemeinden ausgehen", informiert Familienlandesrätin Mag. Mikl-Leitner. Die Gemeinden sagen, was sie zur Verbesserung des Kinderbetreuungsnetzes brauchen. Pro Tag bekommen ca. fünf Gemeinden Besuch von einem speziellen Team, das die Gemeinde in der Umsetzung ihrer Pläne informiert und berät.

Auch Techniker sind Teil dieses "Aktions-Teams" und informieren über mögliche Renovierungen und Neubauten. Die Gemeinden sollten im Rahmen einer Sonderaktion bei notwendigen Bauinvestitionen mit einer Gesamtsumme von 60 Millionen Euro unterstützt werden, sicherte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll zu. Damit profitieren nicht nur die Kinder und ihre Eltern von schönen, neuen Räumen, sondern auch die Bauwirtschaft.

Doch das Land Niederösterreich will das gesamte Netz an Kinderbetreuungseinrichtungen weiter verdichten: Tagesmütter bzw. Tagesväter, Nachmittagsbetreuung (auch für Schulkinder) oder das Modell der Kinderstuben - der Bedarf der Eltern soll die Entwicklung bestimmen.

Kinderstuben sollen in Kooperation mit Gemeinden und Betrieben die Betreuung sehr kleiner Kinder (unter drei Jahren) unmittelbar in der Nähe zur Mutter ermöglichen und sicherstellen, dass das Kleinkind jederzeit zu seinen unmittelbaren Bezugspersonen (Körper-)Kontakt haben kann. Vorgesehen sind Kleingruppen mit maximal fünf Babys oder Kleinstkindern, die von "Mobilen Mamis" entweder in einem Raum des Betriebes oder der Gemeinde umsorgt werden. "Mobile Mamis" sind selbständig tätige Betreuungskräfte mit pädagogischer Grundausbildung und Zusatzqualifikation im Bereich Pflege und entwicklungsgerechter Betreuung von Säuglingen und Kleinstkindern.

Nicht nur das Netz der Betreuungsangebote wird laufend erweitert, auch Öffnungszeiten der Kindergärten wurden ausgedehnt. Die Einrichtungen dürfen maximal drei Wochen im Sommer geschlossen halten.

Trendsetter ist das Land Niederösterreich vor allem auch bei den Kindergartenkosten. Das Bundesland ist das einzige in Österreich, in dem der Kindergarten vormittags für alle gratis ist, für den Nachmittag werden je nach Familieneinkommen maximal 80 Euro pro Monat berechnet. Auch die Kindergartenpädagoginnen könnte es in dieses Bundesland ziehen: Denn das Anfangsgehalt ist um 400 Euro (netto) monatlich höher als etwa in Wien, wie Landesrätin Mag. Mikl-Leitner informiert.

Eltern sind zufrieden

Die Kinderbetreuungsquote bei den fünf- bis sechsjährigen Kindern ist auf 98 Prozent gestiegen. Der Kindergarten ist eine wichtige Voraussetzung für die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund und für die vorschulische Sprachförderung. Bei der Bedarfserhebung gaben auch 97 Prozent der 3000 befragten Eltern an, mit der Qualität ihrer Kindergärten zufrieden zu sein. Mag. Mikl-Leitner führt dieses "sensationelle" Ergebnis auf das Engagement der Pädagoginnen und Betreuerinnen zurück.

"Die gelungene Verbindung zwischen Familie und Beruf wird zur Zukunftsfrage für unsere Gesellschaft und wird als, weicher Standortfaktor' für das Land Niederösterreich insgesamt in Zukunft immer wichtiger", betont Landeshauptmann Dr. Pröll. Das Land reagierte auf diese Herausforderung und rief das Service-Team "Familie und Beruf" ins Leben. Das Team bietet Unternehmen Information und Beratung bei der Umsetzung von familienfreundlichen Maßnahmen. "Überall dort, wo sich Familie und Beruf besser vereinbaren lassen, gewinnen Familien, Unternehmen und damit letztlich wir alle gemeinsam", so der Landeshauptmann.

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