Männer sind wie Gummibänder, Frauen wie Wellen

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Der Mann, "der 1.000 Ehen rettete" und andere Ratgeber empfehlen, die geschlechtsspezifischen Vorurteile Ernst zu nehmen.

Gibt es sie wirklich, das viel schwatzende Weibchen und den schweigenden Mann, die John Gray in seinem mittlerweile legendär gewordenen Bestseller "Männer sind anders. Frauen auch" gefunden haben will? In Stress-Situationen rede Frau ununterbrochen, diagnostiziert der berühmteste Paartherapeut der Welt, während der Mann sich in seine Höhle zurückziehe. Frau wiederum fühle sich dann zurückgesetzt und ungeliebt - eine Reihe von Missverständnissen kommt in Gang. Gray vergleicht den Zustand einer Frau mit einer Welle: Und als solche müsse sie ab und zu "zusammenbrechen". Männer ähnelten dagegen eher einem Gummiband, was ihr Verhältnis zu Nähe und Distanz betrifft.

Als die häufigsten Fehler in Beziehungen werden von John Gray genannt: Der Mann versuche, die Gefühle seiner Frau, "wenn sie ins Wellental hinabstürzt", zu ändern, indem er ihr "Lösungen anbietet oder ihre Gefühle herabmindert". Die Frau wiederum probiere, das "Verhalten eines Mannes, wenn er Fehler macht, zu ändern", indem sie ihm "Verbesserungsvorschläge macht und ungefragt Rat und Kritik erteilt".

Den Männern gibt der "Mann, der 1.000 Ehen rettete" den Rat, der Frau einfach zuzuhören, wenn sie "im Wellental" ist, und ihr keine Lösungen anzubieten. Die Frau hingegen sollte ihrem Mann keine Verbesserungsvorschläge erteilen und nicht versuchen, ihn "aus der Höhle zurückzuholen". Der Mann wird schon wieder aus seiner Höhle herauskommen und alles wird in Ordnung sein.

Allan und Barbara Pease haben ihren aktuellen Ratgeber "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken" geschrieben, "um den Lesern behilflich zu sein, ihre Beziehung zum anderen Geschlecht zu verbessern". Ihrer Meinung nach werde die "Geschäftswelt immer mehr weiblich geprägt". Männliche Charakterzüge und Werte bringen die Menschen zwar an die Spitze der Hierarchien, aber weibliche Charakterzüge seien viel besser geeignet, den alltäglichen Geschäftsbetrieb erfolgreich am Laufen zu halten. Weibliche Arbeitsweisen wirkten demnach fördernd auf die Teamarbeit. Das heißt nicht, dass "ein Mann sich wie eine Frau und eine Frau sich wie ein Mann verhalten sollte", betonen die Autoren. Aber zu verschiedenen Zeiten kann das weibliche und das männliche Prinzip bessere Resultate erzielen.

Die Autorin ist Absolventin der Katholischen Medienakademie.

Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken.

Ganz natürliche Erklärungen für eigentlich unerklärliche Schwächen. Von Allan und Barbara Pease. Ullstein München 2003, 400 Seiten, brosch., e 18,-

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