Mit gesunden Mitarbeitern zum Ziel

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Leistungsfähige und motivierte Mitarbeiter hat auf Dauer nur, wer sich auch um deren Gesundheit kümmert.

Betriebliche Gesundheitsförderung heißt das Rezept, um für alle Generationen im Betrieb das ideale Arbeitsumfeld zu schaffen.

Noch vor ein paar Jahren verschwendete kaum ein Arbeitgeber - außer jenen in extrem gesundheitsbelastenden Branchen - einen Gedanken daran, wie er die Gesundheit seiner Mitarbeiter und somit deren Arbeitsfähigkeit dauerhaft erhalten könnte. Denn er rechnete ohnehin damit, dass die meisten Mitarbeiter mit dem ersten möglichen Frühpensionszeitpunkt aus dem Betrieb ausscheiden würden.

Aus für frühen Ausstieg

Inzwischen haben sich die Rahmenbedingungen geändert, die Frühpensionierungen gehen aufgrund der geänderten Gesetzeslage zurück. Mit der Zeit wird das reguläre Pensionsalter von 65 Jahren Einzug in die Statistik halten. Aber die Zahl der Invaliditätspensionen steigt und steigt. Mit der Folge, dass die Betroffenen für den Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen und selbst durch ihre gesundheitliche Beeinträchtigung einem hohen Leidensdruck ausgesetzt sind. Dabei müsste es in sehr vielen Fällen gar nicht so weit kommen: Mit betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) lässt sich vielen Berufskrankheiten und anderen Gesundheitsproblemen vorbeugen. In einem Pressegespräch brachte Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit in der Wirtschaftskammer Österreich, schon vor längerer Zeit den Nutzen auf den Punkt: "Effiziente Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung können zu einem signifikanten Rückgang der Krankenstandstage führen, wovon Dienstnehmer, Dienstgeber und Krankenversicherungsträger gleichermaßen profitieren." Gerade für die "so wichtige Gesunderhaltung älterer Arbeitnehmer in einer künftigen Situation des Arbeitskräftemangels" sei die BGF ein entscheidender Ansatz.

Betriebliche Gesundheitsförderung sollte allerdings nicht verwechselt werden mit dem Arbeitnehmerschutz. Letzterer zielt auf die Vermeidung von Arbeitsunfällen und ist gesetzlich genau geregelt. Gesundheitsförderung geht darüber hinaus und ist eine freiwillige Leistung des Unternehmens, die aber nicht nur die unmittelbar messbare Gesundheit der Mitarbeiter verbessert, sondern auch deren Leistungsfähigkeit im Alter verlängert und deren Motivation erhöht.

Der Österreichische Gewerkschaftsbund hat eine Reihe von Kriterien definiert, die qualitativ hochwertige Gesundheitsförderung im Betrieb erfüllen sollte, darunter etwa:

*Integration im Betrieb

*Interdisziplinäre und hierarchieübergreifende Zusammenarbeit

*Durchführung einer Ist-Analyse

*Operationalisierbare Ziele

*Offenheit und Partizipation

*Zielgruppenorientierung und Stärkung persönlicher Gesundheitskompetenzen

*Gesundheitsgerechte Arbeitsgestaltung

*Nutzen für die Beschäftigten

*Qualitätssicherung und Evaluation

*Effizienzorientierung

Dabei können und sollen Experten helfen, allerdings sind die ersten Ansprechpartner die Mitarbeiter selbst, und sie sollten auch in die weitere Planung und Umsetzung eingebunden werden. Schließlich sind sie es, die am ehesten Probleme benennen und Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen können - bezüglich ihrer gesundheitlichen Probleme und der Anforderungen an ihre Arbeitsumgebung sind sie schließlich selbst Experten. Denkbar ist etwa eine Analyse der Ist-Situation mittels anonymisierten Fragebogens, der im Sinne einer ganzheitlichen Sicht auch auf das Arbeitsklima und die psychischen Belastungen und Stressfaktoren Rücksicht nehmen sollte.

Als geeignete Maßnahmen kommen je nach Bedarf eine Vielzahl von Möglichkeiten in Frage: Gesundheitsberatung, Pausengymnastik, Fitnesstest, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, Rückenschule, gemeinsame Gesundheitsaktivitäten wie Nordic Walking, Schulungen in Entspannungstechniken, Vollwertmenüs in der Kantine, Obstkörbe in Pausenräumen, etc. Einzelaktionen genügen allerdings für BGF nicht. Eine solche ist nur dann auf Dauer Erfolg versprechend, wenn sie als Teil der Unternehmenspolitik wahrgenommen und gelebt wird. Erfolge sollten eruiert, möglicherweise weniger erfolgreiche Maßnahmen neu überdacht werden oder an neue Gegebenheiten angepasst werden.

Ein Netzwerk für die gesunde Mitarbeiter

Das "Netzwerk Betriebliche Gesundheitsförderung" will die Strategien der BGF österreichweit verbreiten. Mittels zahlreicher Regionalstellen in allen Bundesländern und der Koordinierungsstelle bei der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse unterstützt das Netzwerk Betriebe bei der Umsetzung von BGF. Weiter Informationen: www.netzwerk-bgf.at

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