Mit Humor und gutem Beispiel

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Ein kleines Buch der Wirtschaftskammer Österreich will Mut machen zur Innovation, indem es Unternehmer mit nicht ganz alltäglichen Ideen ins Bild rückt.

Abu Dhabi. Ein kleiner Hubschrauber dreht über dem Emirat seine Runden. Niemand an Bord, alles funktioniert automatisch. Eigentlich hätte das Fluggerät für die Minensuche aus der Luft entwickelt werden sollen. Daraus ist nichts geworden. Stattdessen sucht ein Sensor nach Lecks in Pipelines, eine Kamera überwacht die Grenzen und schickt in Echtzeit Bilder zur Bodenstation, ein Geometer vermisst gleichzeitig das Land.

Orts-und Jahreszeitenwechsel, irgendwo in den Alpen, tiefer Winter. Mehr oder weniger geordnet stehen die Ski und Snowboards der müden und durstigen Sportler vor den Skihütten. Und wenn sie nach Speis und Trank ihre Sportgeräte wieder abholen, stehen diese auch tatsächlich noch da. Unliebsame Überraschungen wegen gestohlener Ski gehören der Vergangenheit an und Skidiebe (und Versicherungsbetrüger) müssen umschulen. Denn endlich lassen sich die teuren Bretteln mit einem nur einen Quadratmillimeter kleinen - und notgedrungen extrem widerstandsfähigen - Computerchip ausstatten. Wird ein Ski als gestohlen gemeldet (was in vergangenen Wintersaisonen in großen Skigebieten alle 30 Minuten vorkam), kommt er auf eine Liste. Und wenn dann jemand mit besagtem Ski durch das Drehkreuz am Lift geht, schlägt dieses Alarm. Dort ist nämlich das zugehörige Lesegerät eingebaut, das alle vorbeikommenden Ski-Chips mit der schwarzen Liste abgleicht.

So unterschiedlich beide Innovationen auch sind, zwei Dinge haben sie gemeinsam: Sie stammen von österreichischen Firmen. Und sie sind in dem Buch "Mach was G'scheits" der Innovationsberaterin und früheren Wirtschaftsjournalistin Gertraud Leimüller, beschrieben, das von der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) herausgegeben und in Alpbach präsentiert wurde. Das kompakte Werk in Herrensakkotaschen-Format bietet einen kleinen Streifzug durch das innovative Österreich. Gewidmet ist es den "Trägern des Neuen: den 350.000 Unternehmen in Österreich" und soll Mut machen. Mut zu schrägen Ideen, zu Unbekanntem, zu Neuem eben. Schließlich lebe die österreichische Wirtschaft davon, heißt es. Und gleich auf einer der ersten Seiten zeigt sich, dass die wkö - vielleicht entgegen der landläufigen Meinung - Sinn für Humor und Ironie hat: In einer "Warnung an den Leser" heißt es: "Wer sich Rezepte erwartet, sollte besser zu einem Kochbuch greifen. Wer sich eine Auflistung genialer Erfindungen erhofft, ist mit einem Lexikon besser beraten." Also bisher lauter Gründe, warum man nicht zu dem Büchlein greifen sollte. "Es ist ein Buch über die Lust, die es auslösen kann, ein bisschen ,verrückt' zu sein. Regeln zu brechen. Sich nicht mit dem zufrieden zu geben, was bereits da ist, sondern Ausschau nach dem Neuen und Besseren zu halten." Aha, also doch weg mit Kochbuch und Lexikon.

Da kommen erfolgreiche Unternehmer und Unternehmerinnen zu Wort, da erfährt man, dass WKÖ-Präsident Christoph Leitl die besten Ideen unter der Dusche hat, dass der Architekt Markus Voglreiter in Salzburg aus Trotz ein Haus in Form eines Autos gebaut hat, weil ihm ein anderes Haus auf dem Grundstück nicht genehmigt worden war, und dass Kabarettist Andreas Vitasek zwecks Marktforschung sich zum Besuch der Konkurrenz-Kabarettisten geradezu überwindet muss.

"Anstecken" solle das Büchlein, denn, so die "ermutigende Nachricht: Auf Innovation hat niemand ein Monopol." Und so finden sich eben nicht nur 15 interessanten Kurzinterviews, sondern auch 25 Beispiele von innovativen Produkten.

Neben unbemannten Hubschraubern und Anti-Diebstahl-Chips hat zum Beispiel ein ferngesteuerter Zehenwärmer Eingang in das Buch gefunden, ebenso wie ein Drehteller, der Kinder während des Essens bei Laune hält, ein virtueller Blindenhund im Taschencomputer-Format und Glas, das nicht mehr bricht - "unkaputtbar", sozusagen. So, wie die österreichische Wirtschaft es sein sollte. Aber mit solchen Innovationen, sagt uns das Buch, muss man sich darüber ohnehin keine großen Sorgen machen.

Das Buch "Mach was G'scheits - Innovationsland Österreich" kann bei der Wirtschaftskammer Österreich kostenlos telefonisch (Tel 05-90900-4522) oder per E-Mail ( unternehmerservice@wko.at) angefordert werden.

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