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Auch wenn die Zustände in Alten- und Pflegeheimen die aktuelle Berichterstattung dominieren, so wird doch der überwiegende Teil der Pflege zu Hause geleistet: 80 Prozent der Pflegebedürftigen - rund 500.000 Personen - werden in Österreich von ihren Angehörigen (zumeist Frauen) betreut. Dass es bei den Pflegenden leicht zu psychischen, gesundheitlichen und nicht zuletzt auch finanziellen Problemen kommt, ist bekannt: Rund 37 Prozent werden im Zuge ihrer Tätigkeit selbst krank, warnt das Österreichische Rote Kreuz. Mit der Kampagne "Pflegende Angehörige" will man nun auf dieses Problem - und den Personalmangel im Bereich der ambulanten und mobilen Dienste - aufmerksam machen: Rund 600 diplomierte Helfer würden hier fehlen, so das Rote Kreuz.

Auch das Österreichische Hilfswerk geht in die Initiative. Bis 11. Oktober ist man im Rahmen der Info-Tour "Menschen pflegen. Chancen schaffen" in ganz Österreich unterwegs. "Die Nachfrage nach mobilen Diensten steigt ständig", weiß Elisabeth Anselm, stellvertretende Geschäftsführerin des Hilfswerks. Österreichweit werden rund 25.000 Personen durch die mobilen Dienste des Hilfswerks betreut. Die Palette der Leistungen reicht von der Haushaltshilfe bis zur pflegerischen Unterstützung mehrmals täglich. Eine Betreuung rund um die Uhr sei jedoch unmöglich, so Anselm: "Ganz ohne Angehörige wird es nicht gehen."

Sehnsucht nach Zuhause

Eine Einschätzung, die Helene Brunner von der Caritas der Erzdiözese Wien teilt: "Es gibt sehr wohl mobile Betreuung für Menschen, die alleine leben. Aber meist ist ein Umfeld notwendig, das mithilft." Derzeit werden von den 800 Mitarbeiterinnen der Caritas-Stationen "Betreuen und Pflegen Zuhause" in der Erzdiözese Wien 3.600 Personen betreut. Während in Wien und Niederösterreich schon ein dichtes mobiles Netz existiere, gebe es in anderen Bundesländern noch großen Bedarf, so Brunner. "Wie gut das ausgebaut wird, kommt eben darauf an, ob man die Philosophie ,mobil statt stationär' verfolgt. Tatsache ist aber, dass die meisten Menschen so lange wie möglich zu Hause bleiben möchten."

Am 19. September laden die Senioren- und Pflegehäuser der Caritas der Erzdiözese Wien zum Tag der offenen Tür. Infos unter (01) 87812-342.

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