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NEWTON UND EINSTEIN
Isaac Newton und Albert Einstein, die wahrscheinlich größten Physiker der Vergangenheit, haben sich beide mit den physikalischen Gesetzen der Kosmos, insbesondere der Gravitation, beschäftigt. „Die Resultate der Newtonschen Physik sind unter gewissen Bedingungen in der Allgemeinen Relativitätstheorie enthalten“, erklärt Peter C. Aichel-burg, Professor am Institut für angewandte Physik der Universität Wien. Wenn nur schwache Gravitationsfelder - das heißt keine allzugroßen Massen - kleine Geschwindigkeiten im Vergleich zur Lichtgeschwindigkeit - und sich nur langsam verändernde Gravitationsfelder im Spiel sind, kommen Newton und Einstein zu den gleichen Ergebnissen. Erst auf kosmologischer Ebene greift Newton zu kurz: Für die Berechnung von Planetenbahnen und für Sternen in der Größe der Sonne reicht die Newtonsche Himmelsmechanik aus. (minimale Unterschiede gibt es nur in unmittelbarer Nähe der Sonne, wie etwa bei der Umlaufbahn des Merkur). Bei Schwarzen Löchern hingegen, gewaltigen Materieballungen, in denen die Gravitation so stark ist, daß selbst Licht nicht entweichen kann, kann sie nichts mehr ausrichten.
Die prinzipiellen Unterschiede zwischen Newtonscher und Einsteinscher Physik sind hingegen gewaltig:
■ Während bei Newton Raum und Zeit zwei verschiedene Kategorien sind, spricht Einstein von der „Raumzeit“. Raum und Zeit sind eine Einheit, ein Kontinuum.
■ Newton ging von einer absoluten Zeit aus; demnach wäre es im gesamten Kosmos gewissermaßen immer gleich spät. Einstein bewies, daß bei hohen Geschwindigkeiten oder in der Nähe großer Massen die Zeit im Vergleich langsamer vergeht
■ Newton ging auch von einem absoluten Raum aus. Das heißtes müßte sich rein theoretisch ein verbindliches Koordinatensystem für den Kosmos aufstellen lassen. Einstein zeigte, daß dies nicht möglich ist, da alles immer nur relativ zu einem bestimmten Beobachter ist. Außerdem erfährt der Raum durch starke Gravitationsfelder eine Krümmung.
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