Franz-Joseph Huainigg - © Foto: Peter Putz

Persönliche Assistenz: Nähe auf Augenhöhe

19451960198020002020

Franz-Joseph Huainigg, Aktivist, ehemaliger Abgeordneter und nunmehr für den ORF tätig, gibt in einem Buch augenzwinkernd Einblicke in sein Leben mit Persönlicher Assistenz.

19451960198020002020

Franz-Joseph Huainigg, Aktivist, ehemaliger Abgeordneter und nunmehr für den ORF tätig, gibt in einem Buch augenzwinkernd Einblicke in sein Leben mit Persönlicher Assistenz.

Werbung
Werbung
Werbung

Nicht allein essen, nicht allein trinken, nicht eigenständig zur Toilette gehen und auch nicht ohne Unterstützung atmen: Das ist für Franz-Joseph Huainigg seit vielen Jahren Alltag. Nach einer Impfung im Babyalter entwickelte sich bei ihm eine Lähmung an beiden Beinen, die im Laufe der Zeit im Körper hochgestiegen ist. Nun lebt er nicht nur im Rollstuhl, sondern auch mit einem Beatmungsgerät – und vor allem mit Persönlicher Assistenz.

Rund 70 junge Menschen – die meisten davon Studentinnen – haben in den vergangenen 25 Jahren ihren Teil dazu beigetragen, dass Huainigg seinen prallen Alltag bewältigen und selbstbestimmt leben konnte: als Initiator von Selbsthilfegruppen, Arbeitsgemeinschaften, Lehrgängen oder Literaturpreisen zur Inklusion von Menschen mit Behinderung; als langjähriger Nationalratsabgeordneter sowie Behindertensprecher der ÖVP; als nunmehriger Beauftragter für Barrierefreiheit und Sozialaktionen im ORF; und als Ehemann sowie Vater zweier halbwüchsiger Kinder.

Was es konkret bedeutet, rund um die Uhr von Menschen umgeben zu sein – derzeit abwechselnd von zehn Assistentinnen und einem Assistenten –, beschreibt der 56-Jährige in seinem neuen Buch „Selbstbestimmt leben“. Es birgt nicht nur Erzählungen von Huainigg selbst, die in ihrer Offenheit berühren und in ihrem Witz entwaffnen – sondern auch Erinnerungen so mancher Assistentinnen. Anfängliche Unsicherheit und Überforderung angesichts so großer körperlicher Nähe werden hier ebenso geschildert wie die Notwendigkeit von Professionalität und Distanz. Hier eine gute Balance zu finden ist für alle Beteiligten unabdingbar.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung