Silicon Valley liegt in OÖ

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Die enge Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft ist der Erfolgsfaktor für Wettbewerbsfähigkeit. Oberösterreich will Kompetenzregion für Künstliche Intelligenz werden.

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Die enge Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft ist der Erfolgsfaktor für Wettbewerbsfähigkeit. Oberösterreich will Kompetenzregion für Künstliche Intelligenz werden.

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Es geht darum,'die Menschen auf die neuen Herausforderungen durch entsprechende Qualifizierung bestmöglich vorzubereiten, vom Schulbereich bis hin zum lebenslangen Lernen'.

Forschung und Innovation sind die Säulen einer leistungsstarken und wettbewerbsfähigen Wirtschaft Oberösterreichs. "Wenn wir die digitale Veränderung gestalten wollen, anstatt sich von ihr treiben zu lassen", stellt Wirtschafts-und Forschungsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl daran anknüpfend fest, "dann müssen wir auch ein entsprechendes Umfeld dafür in Oberösterreich schaffen: Unerlässlich dafür sind der Ausbau der digitalen Infrastruktur und die Ausbildung von entsprechenden Fachkräften, denn das sind Grundvoraussetzungen, dass Unternehmen in unserem Bundesland investieren und so neue Arbeitsplätze und zusätzliche Wertschöpfung schaffen."

keine angstdebatte

Dass die Digitalisierung die Arbeitswelt bereits verändert hat und noch viel weiter grundlegend verändern wird, steht außer Zweifel. Strugl plädiert dafür, die Debatte über diese Umwälzungen nicht mit Ängsten vor der totalen Automatisierung und dem Ver lust von Arbeitsplätzen zu führen. Vielmehr geht es seiner Überzeugung nach darum, "die Menschen auf die neuen Herausforderungen durch entsprechende Qualifizierung bestmöglich vorzubereiten, vom Schulbereich bis hin zum lebenslangen Lernen".

Deshalb hat das Land Oberösterreich bereits Digitale Qualifizierungsverbünde gestartet, aber auch beim Bund fünf neue Fachhochschul-Studiengänge mit 83 zusätzlichen Ausbildungsplätzen im Bereich Digitalisierung für Oberösterreich erreicht. Mit der Leitinitiative Digitalisierung und der Strategie für Künstliche Intelligenz ist Oberösterreich zudem dabei, sich als nationales Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit und Künstliche Intelligenz zu positionieren.

In den kommenden Jahren wird Oberösterreich gezielt einen Schwerpunkt im Bereich der Künstlichen Intelligenz setzen. Unter der Leitung von Sepp Hochreiter, einem der international wichtigsten Forscher im Bereich der Künstlichen Intelligenz, entsteht am Linz Institute of Technology (LIT) der Johannes Kepler Universität ein neues Labor für Künstliche Intelligenz (AI LAB).

leuchtturmprojekte

Weitere Leuchtturmprojekte des Forschungsstandorts Oberösterreich sind: Gemeinsam mit der Steiermark und Kärnten ist Oberösterreich Teil des "Silicon Austria Lab", das die globale Wettbewerbsfähigkeit Österreichs im Bereich der Digitalisierung stärken soll. In Oberösterreich wird dabei im Bereich der Hochfrequenztechnik geforscht. Und in der "LIT Factory" an der Johannes Kepler Universität Linz können Unternehmen in Zukunft digitalisierte Produktionsprozesse erproben und erforschen, ohne den eigenen Betrieb zu stören. Interdisziplinäre Forschungsteams arbeiten künftig im Open Innovation Center des Linz Institute of Technology (LIT) samt Industrie-4.0-Pilotfabrik LIT Factory. Die Eröffnung ist für das Frühjahr 2019 geplant.

"Das LIT Open Innovation Center ist sichtbares Sinnbild für das Selbstverständnis der Johannes Kepler Universität: Wissenschaftliche Pionierinnen und Pioniere arbeiten über Fakultätsgrenzen zusammen", erklärt Meinhard Lukas, Rektor der Johannes Kepler Universität, die Intention dieser Denkfabrik. "Mit dem Open Innovation Center gestaltet die Kepler Universität, basierend auf der Linzer Ingenieurskunst, die digitale Transformation aktiv mit -technologisch, aber genauso mit soziologisch und rechtlich relevanten Themenfeldern im Fokus." Die breite Unterstützung von Unternehmen und der Politik ist für Lukas ein eindeutiger Beleg für die Notwendigkeit der umfassenden Forschung in dem Bereich, die mit dem Open Innovation Center künftig unter einem Dach konzentriert wird.

"Wir können im internationalen Wettbewerb nur dann erfolgreich sein, wenn wir besser und schneller sind als andere - das gilt vor allem für den Forschungsbereich. Jene Länder, die heute zu den Top-Regionen zählen, zeigen uns, dass eine enge Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft ein zentraler Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit ist", betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer beim Spatenstich am 12. Juni dieses Jahres.

schulterschluss

In den nächsten fünf Jahren werden vom Land zusätzlich zur Bundesfinanzierung rund 40 Mio. Euro in die JKU investiert. Für Stelzer eine sehr gute Investition: "Die LIT Factory bildet den Kern des neuen LIT Open Innovation Centers und verbindet die hervorragenden Forschungskompetenzen der JKU mit der Wirtschaft. Sie ist ein Schulterschluss zwischen der Industrie und der Standort-Politik in Oberösterreich und ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem Land der Möglichkeiten."

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