Sozialpsychologe Alex Czopp: „Sie sagten, als Asiate liegt mir Tischtennis im Blut“
Frauen sind fürsorglich, Asiaten schlau, Jamaikaner athletisch. Der Forscher Alex Czopp erklärt im Interview, dass positive Vorurteile negative Folgen haben können.
Frauen sind fürsorglich, Asiaten schlau, Jamaikaner athletisch. Der Forscher Alex Czopp erklärt im Interview, dass positive Vorurteile negative Folgen haben können.
Aufgrund seiner koreanischen Wurzeln hat Alex Czopp schon früh erlebt, wie es sich anfühlt, in eine Schublade gesteckt zu werden. Heute forscht der Psychologe an der Western Washington University zu Vorurteilen und Diskriminierung. Seine Experimente zeigen: Auch scheinbar „positive“ Pauschalurteile haben Konsequenzen, etwa in der Schule, in der Medizin und im Sport.
DIE FURCHE: Sie befassen sich mit „positiven Stereotypen“. Der Begriff klingt im ersten Moment widersprüchlich.
Alex Czopp: Mit positiven Stereotypen meinen wir subjektiv günstige Bewertungen einer Person, die größtenteils auf deren Gruppenzugehörigkeit beruhen. Meistens sehen wir diese Gruppe aber nicht universell als positiv, sondern wir heben durch das Vorurteil eine bestimmte „Stärke“ hervor. Zum Beispiel: Frauen sind besonders emotional intelligent, Asiaten sehr schlau, Schwarze Amerikaner sportlich begabt.
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