Standard meint nicht Qualität

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Materieller Wohlstand ist nur einer der Faktoren, von denen menschliches Wohlbefinden abhängt. Ein hoher Lebensstandard meint nicht automatisch hohe Lebensqualität. Österreicherinnen und Österreicher gelten laut Europäischem Institut für Glücksforschung zwar als recht glücklich, brauchen dafür aber so viel Konsum und verbrauchen so viele Ressourcen, dass sie im "Happy Country Index“ auf Platz 131 von 151 Ländern gereiht sind.

Generationen-Wirtschaft

Die Nutzung gemeinschaftlicher Güter und die damit einhergehende Kostenersparnis ist nur ein Grund, der Menschen solidarökonomisch werden lässt. Evidenter sind die sich im Zwischenmenschlichen ergebenden Synergien. Wer in seinem Wohnhaus auf Großväter als Babysitter oder Jugendliche als IT-Spezialisten zurückgreifen kann, findet sich in einem sozialen Netz wieder, das er als Single in einer Garconniere nicht vorfindet.

Gerade der Gedanke des generationenübergreifenden Wohnens hat den solidarischen Wohnbau der vergangenen zwanzig Jahre maßgeblich bestimmt. Initiativen wie "eco-com.60+: Neues Wohnen im Alter - ökologisch, gemeinschaftsorientiert und finanzierbar“ an der Technischen Universität Wien reagieren auf die demografische Entwicklung. Ihr zufolge wird in Österreich im Jahr 2030 ein Viertel der Bevölkerung älter als 65 Jahre sein.

In Schweden hat man längst auf diese Entwicklung reagiert. Das solidarökonomische Wohnprojekt Färdknäppen richtet sich an Menschen "in der zweiten Hälfte ihres Lebens“. In 43 Wohnungen zwischen 37 und 75 Quadratmetern leben Menschen, die Gemeinschaftsräume mit einer Gesamtfläche von 400 Quadratmetern nutzen. Und genau dort machen sich die Vorteile der Solidarischen Ökonomie am stärksten bemerkbar. (ams)

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