Tschechien hat der Schweiz den Rang abgelaufen
Mit welchem seiner Nachbarländer verbindet Osterreich die größte innere Verwandtschaft? Seit der Wende hat sich einiges verändert.
Mit welchem seiner Nachbarländer verbindet Osterreich die größte innere Verwandtschaft? Seit der Wende hat sich einiges verändert.
Um fast ein Achtel hat I hierzulande seit 1980 die Einschätzung abgenommen, daß Österreich die größte innere Verwandtschaft mit Deutschland hat, ohne ‘ freilich an der Rangordnung etwas zu ändern. Rang zwei nimmt - trotz sprachlicher Barrieren - in der österreichweiten Beurteilung Ungarn ein, und dieses Verwandtschaftsgefühl hat sich sogar mehr als verdoppelt. Dahinter veränderte sich in der Rangordnung (siehe Grafik) seit der Wende doch einiges: Weder die Schweiz noch Liechtenstein, sondern vielmehr Tschechien - das damit deutlich vor der Slowakei liegt -nimmt heute Platz drei ein und hat den Eidgenossen ihren früheren Rang abgelaufen. Die geringsten Verwand-schaftsgefühle hegen die Österreicher - so die der Studie über das „Österreichbewußtsein im Wandel" (siehe Seite 3) von den Instituten
Fessel und IFES sowie vom Sozialforscher Peter Ulram zur Verfügung gestellten Daten - gegenüber Itahen.
Diese innere Verwandtschaft - die nicht unmittelbar etwas mit Sympathie zu tun hat - ist innerösterreichisch regional unterschiedlich, aber auch unheitlich ausgeformt.
Deutsche Verwandtschaft-bezüge sind in Kärnten und Tirol (je 72 Prozent) besonders ausgeprägt, relativ schwach im Burgenland (41 Prozent). Im jüngsten Bundesland fühlt man sich natürlich besonders Ungarn verbunden (38 Prozent), überraschenderweise fühlt man sich aber auch in Vorarlberg (35 Prozent) und Salzburg (31 Prozent) dein östlichen Nachbarn besonders verbunden. Die innere Verwandtschaft mit Italien wird - da spielt sicherlich Südtirol eine Rolle -in Tirol mit fünf Prozent noch am ehesten gesehen.
