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Das war einer der häufigsten Kommentare zum politisch äußerst unüberlegten, ja extrem wirtschaftsschädigenden Verhalten von Frauen- und Konsumentenschutzministerin Barbara Prammer in einem "Fleischskandal", der, wie sich bald herausstellte, gar keiner war.

Sosehr die Kritik am unprofessionellen Agieren der Politikerin auch berechtigt ist, so unerfreulich ist der hämische Verweis auf die Quotenfrau. Viele Männer fördern zwar Alibi-Frauen, lehnen aber die Einführung einer echten Frauenquote ab. Tatsächlich könnte so dem einen oder anderen Herren der Einstieg in den Job beziehungsweise der nächste Karriereschritt verwehrt werden.

Noch aber gibt es wenig Anlaß, derartige männliche Benachteiligung zu fürchten: Noch immer sind es vorwiegend Frauen, vor allem solche mit Kindern oder mit offen geäußertem Kinderwunsch, die beim (Wieder-)Einstieg in den Beruf oder beim Erklimmen der Karriereleiter zahlreiche Prügel zwischen ihren Füßen vorfinden. Familienpflichten und die Ansprüche des Arbeitgebers passen eben scheinbar nicht zusammen. Bedenklich ist, daß die Österreicherinnen bei aktuellen Umfragen mittlerweile als Hauptargument gegen ein weiteres Kind die großen Probleme bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie angeben. Gründe dafür sind einerseits das noch immer mangelhafte Angebot an guter Kinderbetreuung, andererseits aber auch die fehlende Bereitschaft vieler Arbeitgeber, auf die familiären Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter einzugehen. Dies ist oft weniger eine Sache des Könnens als des Wollens, nach dem Motto: "Bevor ich mir die Mühe mache, nach flexiblen Lösungen für Mütter in meinem Betrieb zu suchen, stelle ich lieber einen Mann oder zumindest eine kinderlose Frau ein". Keine Frage, daß hier auch die Politik gefordert ist, entsprechende Anreize für Unternehmen zu schaffen.

Die Verwirklichung echter Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen im Wirtschaftsleben ist längst überfällig. "Quotenfrauen" und Diskussionen über die Qualität ihrer Arbeit wären dann jedenfalls endlich überflüssig.

Die Autorin ist Pressereferentin in der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Österreichs und Vizepräsidentin des Katholischen Familienverbandes Österreichs.

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