Immer wieder schaffen es die Meinungsforscher, uns in fassungsloses Erstaunen zu versetzen. Nie wäre man(n)/frau darauf gekommen, daß es mit dem weiblichen Selbstbewußtsein und der Selbstsicherheit nicht gerade zum besten steht. Drei von vier Frauen sind betroffen: sie möchten bestimmter auftreten, sich besser durchsetzen, Vorschläge, Wünsche und Beschwerden effizienter artikulieren können und auch in Streßsituationen kühlen Kopf behalten. Zwei von drei Frauen sehen aber ein, daß sie das nicht alleine zustandebringen - sie bedürfen dazu einer stärkenden Bezugsperson, vor allem aus der Familie und noch mehr aus dem Freundeskreis. Wer hätte das gedacht?
Bedauerlicherweise wurden uns männliche Vergleichsdaten vorenthalten: aber wahrscheinlich ist es so, daß das starke Geschlecht grundsätzlich selbstbestimmt und eigenverantwortlich agiert, nie von Entscheidungsängsten oder Lampenfieber geplagt ist und dem Chef jederzeit auch ungefragt die Meinung sagt - ohne auf die Solidarität von Kollegen, den Zuspruch von Freunden und Rückhalt in der Familie angewiesen zu sein. Sicher ist es bei den Männern nicht wie bei den Frauen, von denen sich laut Market-Umfrage 60 Prozent nach Selbständigkeit sehnen und gelegentlich ausbrechen wollen - es ist anzunehmen, daß richtige Männer es einfach tun. Man sollte sie fragen - ebenso wie man das eine Viertel Frauen näher analysieren sollte, das sich nicht unsicher, schüchtern, verklemmt und hilflos fühlt: von ihnen erfahren wir nur, daß sie selten den Wunsch haben, ihr Leben um- und anders zu gestalten. Wie vermutlich (fast) alle Männer, die kein Selbstsicherheitstraining in Schulen und keine Psychotherapiekampagne - wie nun für die Frauen gefordert - brauchen. Und auch nicht das unendliche Gefühl von Sicherheit, das Frauen durch bestimmte Damenhygieneprodukte "always" vermittelt wird: vom Auftraggeber der Studie ...