Wie funktioniert der "V-Blocker"?

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1995 wurde der Prototyp des V-Chips vom Amerikaner Tim Collings vorgestellt: Ein Mikrochip, der direkt in das Fernsehgerät oder in die Verbindung zu Kabelsendern oder Satellitenreceivern eingebaut werden kann.

Voraussetzung für das Funktionieren des Systems ist, daß der TV-Sender oder Kabelbetreiber mit jeder Sendung ein elektronisches Signal mit einer Altersempfehlung mitaussenden muß. Der Chip liest dieses Ratingsignal und blockiert - je nach der von den Eltern mittels Fernbedienung eingetippten Altersbegrenzung, zum Beispiel: "TV-14" (nicht geeignet unter 14 Jahren) - alle Sendungen dieser Kategorie. Die Fernbedienung kann mit einem Geheimcode vor dem Zugriff des Kindes blockiert werden.

In der digitalen TV-Zukunft wird diese Kindersicherung zur selbstverständlichen elektronischen Ausrüstung jedes TV-Gerätes gehören. Die zukunftsträchtigen Multimedia-Techniken des Internets könnten schon bald ähnliche Sperrmechanismen für unsittliches Material erforderlich machen.

Während die technische Machbarkeit keinerlei Probleme darstellt, sind die Fragen der Kriterien für die Kategorisierung noch weitgehend offen. Kritiker nehmen daran Anstoß, daß das "Rating" nicht von einem unabhängigen Kontrollausschuß, sondern bisher von der TV-Industrie selbst ausgeführt wird. Damit entscheiden vorerst weitgehend die Networks, Produzenten und Vertreiber von Sendungen allein darüber, was wem beziehungsweise welcher Altersgruppe über Kabel-, Bild und Tonleitungen, Internet oder Multivision auf den TV-Schirm im Kinderzimmer kommt.

Heinz Zangerle

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