
Christian Ude: „Den Münchner packt da der Neid“
Es ist das Prahlerische, was den (Ober-)Bayern vom Österreicher unterscheidet, sagt Münchens Bürgermeister a. D. Christian Ude. Im Interview erklärt er, warum man hier wie dort den „Stadterern“ misstraut – und weshalb Markus Söder ein Pseudo-Bajuware ist.
Es ist das Prahlerische, was den (Ober-)Bayern vom Österreicher unterscheidet, sagt Münchens Bürgermeister a. D. Christian Ude. Im Interview erklärt er, warum man hier wie dort den „Stadterern“ misstraut – und weshalb Markus Söder ein Pseudo-Bajuware ist.
Mehr als 20 Jahre regierte Christian Ude die bayerische Landeshauptstadt. Als Sozialdemokrat gehört er im tiefschwarzen Freistaat seit jeher einer Minderheit an. Ein Phänomen, das auch in Österreich zu finden sei, meint er. Ein Gespräch über unheimliche Nachbarn, heimelige Politik und seine Aussöhnung mit der historischen Figur Franz Josef Strauß (CSU)– dem Udes Ansicht nach auch ein Sebastian Kurz niemals das Wasser reichen könne.
DIE FURCHE: Wie treffend finden Sie unser Cover „Der unheimelige Bruder“ in Bezug auf Österreich und den Freistaat Bayern?
Christian Ude: Es lässt zunächst aufhorchen, dass nicht vom unheimlichen, sondern vom unheimeligen Bruder die Rede ist. Da bin ich ein wenig verwundert. Denn ich halte sowohl die Bayern als auch die Österreicher für ziemlich heimelig. Was sie nicht vor dem politischen Vorbehalt schützt, es sich immer heimelig einzurichten – auch wenn Diktatur oder Krieg drohen. Das ist durchaus in beiden Alpenländern eine vertraute „Kunst“.
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