Irak - © Foto: Pixabay

Irak: Regime Change gescheitert

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Vor zwanzig Jahren greifen US-Truppen und eine „Koalition von Willigen“ den Irak an und stürzten Diktator Saddam Hussein. Über eine schwere Fehlentscheidung, die bis zum heutigen Tag nachwirkt.

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Vor zwanzig Jahren greifen US-Truppen und eine „Koalition von Willigen“ den Irak an und stürzten Diktator Saddam Hussein. Über eine schwere Fehlentscheidung, die bis zum heutigen Tag nachwirkt.

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I n den Morgenstunden des 20. März 2003 fallen die ersten Bomben auf Bagdad. 48 Stunden später sind die Koalitionstruppen 200 Kilometer weit ins Landesinnere vorgedrungen. Bei der täglichen Pressekonferenz für internationale Journalisten in Bagdads Palestine Hotel bezeichnen irakische Regierungsvertreter den raschen Vormarsch indes als Fake News. Selbst als die Journalist(inn)en am 7. April vom Hotel aus US-Panzer am anderen Tigrisufer sehen können, leugnet der Pressesprecher weiterhin beharrlich den Einmarsch der US-Truppen. Es sollte seine letzte Pressekonferenz gewesen sein. Dreieinhalb Wochen später und knapp sieben Wochen nach Beginn der Offensive erklärt George W. Bush den Krieg für beendet.

Mit dem Fall Bagdads endet die fast 25-jährige Herrschaft Saddam Husseins. In Washington feiert die Regierung Bush den Sieg. Wie geplant, war die Invasion schnell und ohne allzu große Verluste (138 US-Amerikaner wurden während der Offensive getötet) verlaufen. Die Neokonservativen in der Regierung und all jene, die den Einmarsch befürwortet hatten, sehen sich bestätigt. Noch können sie den Krieg gegen den Terror, den Präsident Bush als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September 2001 ausgerufen hatte, als Erfolg verkaufen.

Aggressive Ent-Baathifizierung

Im Dezember 2003 stellt sich mit der Festnahme Saddam Husseins ein weiterer Erfolg ein. US-Soldaten hatten den ehemaligen Diktator in einem Erdloch nahe seiner Heimatstadt Tikrit entdeckt. Der ehemals mächtigste Mann des Irak wird am Flughafen von Bagdad inhaftiert und über mehrere Wochen von CIA und FBI verhört. Als ihn der CIA-Analyst John Nixon fragt, was seiner Meinung nach aus dem Irak werden würde, antwortet er: „... zum Schlachtfeld für alle jene, die Amerika bekämpfen wollen.“ Er sollte Recht behalten.

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