Katyn-Massaker neu ins Bewusstsein gerufen

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Jahrzehntelang kämpften die Polen dafür, dass die Wahrheit über die stalinistische Exekutierung von 22.000 polnischen Offizieren in den Wäldern von Katyn nicht verleugnet wird. Nun hat der neuerliche Verlust eines Teils der polnischen Elite bei Smolensk das Massaker weltweit ins Bewusstsein gebracht. Durch den Tod von Präsident Kaczynski wurde das erreicht, wofür er als Pole und Politiker gekämpft hatte, heißt es in polnischen Medien.

„Ich vergleiche das mit der Katyn-Tragödie“, meldete sich auch der frühere polnische Staatspräsident Lech Walesa zu Wort: „Damals hat man unseren Intellektuellen in den Hinterkopf geschossen, jetzt haben wir beim Flugzeugunglück einen Teil der intellektuellen Elite unserer Nation verloren. Das ist die zweite große polnische Tragödie. Das ist Katyn zwei. Es wird lange dauern, bis die Demokratie die Wunde vernarbt hat.“ Einen Neubeginn in den gespannten polnisch-russischen Verhältnissen sehen indes Experten mit der Tragödie einhergehen: „Es klingt paradox, aber die Ereignisse könnten die polnisch-russischen Beziehungen verbessern“, meinte Polens Ex-Außenminister Adam Rotfeld. Die Gesten von russischer Seite zeigten, dass Moskau das Verhältnis verändern wolle. (wm)

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