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Der aktuelle Bericht des Klimarats der Vereinten Nationen verheißt nichts Gutes: Bis zum Ende des Jahrhunderts wird eine weitere Erwärmung des Klimas vorhergesagt, mit drastischen Auswirkungen auf das Wetter, die Meeresspiegel und die Arktis. So könnte der Anstieg der Meeresspiegel um gut ein Drittel höher ausfallen als bisher prognostiziert, und die Durchschnittstemperaturen könnten stärker als erwartet um mehr als zwei Grad in die Höhe klettern. Die federführenden Wissenschafter befürchten dann kaum beherrschbare Umweltfolgen wie Dürreperioden, Stürme oder dauerhafte Überflutungen von Inseln und flachen Küstengebieten. Die Ursache dafür wird zu über 95 Prozent, also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, im Einfluss des Menschen verortet. Daran gibt es nun wenig zu zweifeln. "Die Frage ist nicht, ob man an den Klimawandel glaubt oder nicht“, sagte hierzu Connie Hedegaard, EU-Kommissarin für Klimaschutz. "Die Frage ist, ob man der Wissenschaft folgt oder nicht.“

In Österreich freilich hat man andere Sorgen. Im Wahlkampffieber waren Klimafragen den Politikern kaum der Rede wert - obwohl gerade heuer Extremwetterereignisse wie ein "Jahrhunderthochwasser“ sowie eine Dürrephase mit Ernteschäden und Rekordtemperaturen mit über 40 Grad zusammenfielen. Selbst die Grünen schafften es nicht wirklich, das Thema Klimawandel sachgerecht in die Öffentlichkeit zu spielen. Statt dessen ließen sie bunte Magazine mit klimaneutralen Kondomen an das junge Wahlvolk verteilen. Aber auch in Online-Medien und sozialen Plattformen spielte die Klimaerwärmung im Kontext der Nationalratswahl nur eine sehr untergeordnete Rolle.

Im Vorfeld der Regierungsbildung ist zu hoffen, dass die demnächst handelnden Politiker ihre "Zukunftsfähigkeit“ (ein Begriff aus der Nachhaltigkeitsforschung) unter Beweis zu stellen verstehen - auch in Sachen Energiezukunft. Das Potenzial für eine Reduktion des Energieverbrauchs und den Einsatz erneuerbarer Energien ist enorm. Die Präsentation dieses Weltklimaberichts am Tag nach der österreichischen Wahl ist zweifellos als Auftrag für die kommende Bundesregierung zu sehen.

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