PR-Kampagne für Entwicklung

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In der Welt der Entwicklung, die immer noch aus Gebern und Nehmern besteht, ist Europa eine große Nummer: 17,2 Milliarden Euro hat die Europäische Union 2012 aus ihrem Budget für Entwicklungshilfe ausgegeben. Noch einmal mehr als doppelt so viel brachten die 28 Mitgliedsstaaten gemeinsam für bilaterale Hilfsleistungen auf. Fasst man die Zahlungen aus dem europäischem und den nationalen Budgets zusammen, stellt der Kontinent mehr als die Hälfte der gesamten internationalen Entwicklungshilfezahlungen bereit.

So richtig Bescheid wissen darüber aber nicht viele: In einer Eurobarometer-Umfrage vom Oktober gaben 53 Prozent an, keine Ahnung zu haben, wohin die EU-Entwicklungshilfe fließt. Um das zu ändern, widmet die EU das Jahr 2015 dem Thema und ruft das "Europäische Jahr der Entwicklung" aus. Die Idee dazu kam von Concord, dem europäischen NGO-Dachverband, der sie über den Wirtschafts-und Sozialausschuss ins Parlament brachte. Dort wurde 2012 ein Europäisches Jahr der Entwicklung gefordert. Die Europäische Kommission machte vergangenen April den Letztvorschlag, der schließlich vom Parlament verabschiedet wurde. Alle Institutionen tragen das Themenjahr also mit, das vor allem ein Ziel hat: Das Profil der europäischen Entwicklungszusammenarbeit in der Öffentlichkeit zu schärfen und damit in der Bevölkerung Rückhalt für Entwicklungsthemen zu gewinnen.

Auch in Österreich sind Ministerien, Länder, Städte und Gemeinden dezitiert angehalten, in ihrer Arbeit heuer einen besonderen inhaltlichen Bezug auf Entwicklungsthemen zu nehmen. "Wir wollen die Menschen erreichen, die sich bisher noch nicht dafür interessiert haben", hofft Helene Steinhäusl, die die Aktivitäten des EU-Jahres im österreichischen Außenministerium koordiniert: "Unser Ziele ist, dass am Ende des Jahres mehr Menschen zu dem Thema eine objektive Meinung und einen offenen Zugang haben als jetzt." Für den hohen Anspruch, den man in der EU an die Informationskampagne hat, ist das Budget allerdings knapp bemessen: 6 Millionen Euro gibt die EU für Informationskampagnen in den 28 Mitgliedsstaaten aus. Österreich bekommt davon 140.000 Euro. Offiziell beginnt das Jahr der Entwicklung natürlich mit dem Jahreswechsel. Den tatsächlichen Startschuss gibt aber die Auftaktveranstaltung in Lettland am 9. Jänner. Österreich eröffnet das Themenjahr erst am 26. Jänner mit einer Veranstaltung.

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