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Nicht wie üblich die Skyline von New York, sondern die Tiroler Bergspitzen rund um Alpbach bildeten vorige Woche die Kulisse für das Zusammentreffen von 25 UNO-Botschaftern. Eingeladen vom Österreichischen Außenministerium diskutierten die hochrangigen Diplomatinnen und Diplomaten zweieinhalb Tage lang informell über die Rolle des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen und über das Thema Rechtsstaatlichkeit. Österreich engagiert sich schon seit mehreren Jahren in diesem Bereich und setzt Initiativen auf UN-Ebene zur Förderung des "rule of law". Konkret organisiert das österreichische Außenministerium am UN-Standort New York regelmäßige Treffen von Botschaftern und Rechtsexperten. Hintergrund für diese Zusammenkommen ist, dass die Vereinten Nationen im Laufe der Zeit mehr und mehr Aufgaben im judikativen und administrativen Bereich übernommen haben: Beispiele dafür sind der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag bzw. andere Kriegsverbrecher-Tribunale oder die UNO-Verwaltung des Kosovo. Dabei hinkt die juridische Theorie noch teilweise der politischen Praxis hinterher, und es entstehen Rechtslücken, die diese Initiative schließen will.

Rechtsstaatlichkeit ist für den Staatssekretär im Außenministerium, Hans Winkler, "die Waffe der kleinen Staaten", erklärte dieser bei einer Alpbacher Podiumsdiskussion zum Thema "UN-Sicherheitsrat und die Herrschaft des Rechts". Unterstützt wurde Winklers Argumentation vom ebenfalls nach Alpbach gereisten Außenminister von Costa Rica, Bruno Stagno Ugarte: Die Erfüllung der Kriterien der Rechtsstaatlichkeit sollte oberste Priorität bei allen Aktionen des Sicherheitsrats haben, erklärte Stagno Ugarte: "Um es ganz einfach zu sagen: Ohne das Prinzip Rechtsstaatlichkeit als Teil jeder Antwort kann keine Antwort passend sein, sondern wird sehr schnell selbst ein Teil des Problems werden, anstatt zu dessen Lösung beizutragen." Und der jordanische Botschafter in den USA, Prinz Zeid Ra'ad Al Hussein, ergänzte: "Der Sicherheitsrat muss seine Entscheidungen rechtlich besser verankern, um nicht all das in der Zukunft zu verwirken, was er in der Vergangenheit erreicht hat."

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