Starker Widerstand aus der Wissenschaft

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Das Ergebnis ist eindeutig: 83 Prozent der britischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen in der EU bleiben, wie eine Umfrage des Wissenschaftsmagazins Nature ergeben hat. Außerdem haben 150 renommierte Forscher in einem offenen Brief den möglichen Brexit als "Desaster für die britische Forschung" bezeichnet. Noch sind britische Unis besonders multikulturelle Lehr- und Forschungsstätten: So setzt sich die Studentenschaft etwa in Cambridge zu je einem Drittel aus Briten, EU-Bürgern und internationalen Studierenden aus der restlichen Welt zusammen. Jedoch würden im Falle eines Brexits auch den EU-Bürgern die wesentlich höheren Gebühren von internationalen Studierenden drohen.

Auch über der Zukunft der großen Austauschprogramme wie Erasmus steht derzeit ein Fragezeichen - ebenso wie über den Förderprogrammen der EU. Mehr als 200.000 britische Studierende haben bisher vom Erasmus-Programm profitiert. Insgesamt eine Milliarde Euro jährlich könnte in Forschung und Entwicklung an Universitäten und in Unternehmen wegfallen, so Schätzungen. Daher wird befürchtet, dass viele Akademiker Großbritannien verlassen könnten, um in anderen englischsprachigen Ländern wie den USA oder Australien zu arbeiten.

Dennoch gibt es auch in der Wissenschaft Stimmen für einen Austritt aus der EU, wenngleich ihr Anteil mit zwölf Prozent (fünf Prozent sind unentschieden) vergleichsweise gering ist. Ihre Argumente sind vor allem finanzieller Natur, gerne verweisen die Befürworter auf das Vorbild Schweiz. Doch ein Blick in die Statistik zeigt: 2015 wurden magere sieben Prozent der EU-Forschungsmittel an alle Nicht-EU-Staaten zusammen vergeben. Zum Vergleich: Großbritannien hat bei den großen Förderprogrammen ganze 20 Prozent der Gelder für sich reklamieren können.

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