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Suche nach den Opfern

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Mindestens 20.000 Menschen sind seit dem Ausbruch der . Menschenrechtskatastrophe im ehemaligen Jugoslawien „verschwunden”: in Vukovar, in den serbischen Lagern im Nordwesten Bosniens, in Srebrenica, zuletzt in der Krajina, amnesty international fordert in einer weltweiten Kampagne Serben, Kroaten und bosnische Moslems auf, die Familien der „Verschwundenen” und die UNO bei ihrer Suche nach den vermißten Opfern zu unterstützen.

Systematisches „Verschwinden ”-Lassen ist seit dem Ausbruch der Kämpfe 1991 zu einem Charakteristikum der Menschenrechtsverletzungen in Kroatien und Bosnien-Herzegowina geworden. „Für die meisten Fälle sind die Jugoslawische Bundesarmee, serbische Paramilitärs und Streitkräfte der bosnischen Serben verantwortlich. Doch auch Soldaten der Bosnischen und Kroatischen Regierungsarmeen haben sich des Verbrechens des ,Verschwinden-Lassens' schuldig gemacht”, unterstreicht Gisela Hormayr, Vorstandsvorsitzende von ai-Österreich.

Bemühungen der Konfliktparteien, die Opfer zu finden, sind allerdings dünn gesät. Ihre Familien sind seit ihrem Verschwinden in einer schmerzhaften Ungewißheit gefangen, die sie zwischen Hoffnung und Trauer aufreibt. „Wenn es einen Beweis für ihren Tod gäbe, hätte ich wenigstens Gewißheit. Natürlich, ich wäre sehr traurig, aber ich möchte vor allem die Wahrheit wissen”, erzählt

Slavko Zivkovics, der mit seinen Kindern in einem Flüchtlingsheim bei Zagreb auf Nachricht von seiner Frau Marija wartet, die zuletzt in Vukovar 1991 im Auto serbischer Paramilitärs gesehen wurde. Wie er verzweifeln viele Angehörige auf der Suche nach Informationsfetzen am Schweigen der Behörden.

Die Konfliktparteien und die internationale Gemeinschaft seien gefordert, ihren Beitrag zur Beendigung der Tragödie dieser Familien zu leisten, verlangt Hormayr. Das Rote Kreuz müsse uneingeschränkten Zugang zu allen Lagern erhalten, um Kriegsgefangene und internierte Zivilisten registrieren zu können. Das vom Wiener Menschenrechtsexperten Manfred Nowak geleitete UNO-Projektteam zur Klärung des Schicksals der „Verschwundenen” benötige dringend eine Aufstockung seiner Ressourcen und die Zusage aller Konfliktparteien, seine Ermittlungen unbehindert durchführen zu können. ai hofft, daß internationale Untersuchungsteams endlich die Exhumierung der rund 190 registrierten Massengräber in Kroatien und Bosnien vorantreiben können. Obduktionen und Identifizierungen von Leichen könnten dazu beitragen, die Fälle von „Verschwundenen” zu klären und ein erster Schritt sein, Täter vor das Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag zu bringen. „Die tiefen Wunden des Krieges haben nur eine Heilungschance, wenn seine Protagonisten bereit sind, über die „verschwundenen Opfer” der letzten vier Jahre Rechenschaft abzulegen”, so Hormayr.

Hilfe für Mariazell

Unter der Initiative „Mariazell braucht Ihre Hilfe!” rufen Prominente die Österreicherinnen und Österreicher auf, zum Erhalt der Basilika von Mariazell durch eine Spende beizutragen.

Die Grazer Wechselseitige Versicherung AG ist seit ihrer Gründung im Jahr 1828 mit der Basilika von Mariazell eng verbunden,

Deshalb war es der Unternehmensleitung nicht nur ein Bedürfnis, sondern auch eine historische Verpflichtung, die Initiative „Mariazell braucht Ihre Hilfe!” tatkräftig zu unterstützen. Generaldirektor Friedrich Fall und Aufsichtsratspräsident Franz Harnoncourt-Unverzagt überreichten jüngst dem Superior der Basilika Mariazell, Karl Schauer einen Scheck in der Höhe von 200.000,- Schilling mit dem Wunsch, daß dieser Geldspende noch viele folgen mögen, um die vor dem Verfall bedrohte Basilika zu retten. 1.1.

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