Werbung
Werbung
Werbung

Die Europäische Union wird ins neue Jahr mit der ebenso gewagten wie zweifelhaften Strategie starten, mit der sie 2011 zu Ende gebracht hat. Sie entfernt sich strategisch möglichst weit vom Heft nachhaltigen Handelns gegen die Krise in Griechenland und Italien und versucht sich stattdessen in Diskussionen, wie man das eigene Haus mittels Stabilitätskriterien wieder zu globalem Ansehen verhelfe. Das allein wird - selbst wenn es gelänge - nicht zum gewünschten Ergebnis führen, weil damit höchstens ein kleiner Teil des Problems beantwortet wird. Nach wie vor ausständig ist eine Strategie, wie die sich weiter verschlimmernde Budgetkrise in Griechenland eingedämmt werden kann - wenn nicht mit weiteren öffentlichen Garantien der anderen Euro-Staaten. Es wird als o in jedem Fall noch etwas komplizierter werden. Die Hoffnung, dass man den Internationalen Währungsfonds über die Hintertüre das Geschäft der Europäer machen lassen könne, scheint vor allem in den USA auf Widerstand zu stoßen. Und nun mehren sich auch innerhalb der Europäischen Zentralbank die Kritiker der Strategie man könne die Hüterin der Währung unbegrenzt dazu missbrauchen, mit Milliarden Euro Anleihen notleidender Staaten aufzukaufen.

Dies alles deutet auf kein rasches Ende der Krise um die Eurozone hin, die sich vor allem dann weiter vertiefen wird, wenn die italienische Regierung unter Mario Monti von der staatszersetzenden Lega Nord im Verein mit Italiens Gewerkschaften daran gehindert wird, den einzigen noch verbliebenden Notausgang aus dem ökonomischen Desaster zu öffnen. Dass jede Verzögerung die Katastrophe noch weiter vertieft - und damit das Leid der eigenen Klientel - diese Botschaft scheint noch nicht angekommen zu sein.

Also werden wir viele Demonstrationen gegen Unausweichliches sehen. Der Rest Europas sollte bei diesem Match Logik gegen Wählertäuschung eifrig mitfiebern, denn für sein Schicksal wird Italiens Genesung oder Fall leider mitentscheidend sein.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung