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Auf Mahlers Spuren
Sommerkultur ist Komödienkultur.. Wie man in Porcia das Schauspiel erlernen und in Viktring das Komponieren und Musizieren studieren kann.
Sommerkultur ist Komödienkultur.. Wie man in Porcia das Schauspiel erlernen und in Viktring das Komponieren und Musizieren studieren kann.
Wenn - nach den Wasserabgaben -die Bundesländer auch die Tantiemen aus den Aufführungen der innerhalb ihrer Grenzen geschriebenen Musikstücke einforderten, wäre Kärntens Anteil beachtlich. Dort arbeitete Gustav Mahler an fünf seiner monumentalen Symphonien und schrieb die „Kindertotenlieder”. Wie wäre es, den Ort, wo Mahler von 1900 bis 1907 allsommerlich komponierte, als Stipendium einem jungen Komponisten anzubieten?
Kärnten gibt seinen Musikurlaubern vieles mit. Alban Berg etwa nahm sein „Vögele auf dem Zwetschkenbaum” und setzte es zwitschernd in das zwölftönig komponierte Violinkonzert. In St. Paul verbrachte Hugo Wolf seine Gymnasialzeit, in Klagenfurt Anton von Gebern. Im „schwimmenden Vorgarten Italiens” veranstalten die Pörtschacher Brahmstage Dampferfahrten zur Waldvilla Alban Bergs, wo er seine Oper „Lulu” komponierte, und zum Komponierhäuschen Gustav Mahlers. In Pörtschach schrieb Brahms zwischen 1877 und 1879 seine zweite Symphonie, das Violinkonzert und Kammermusik. Für seine Freunde - wie den Arzt Theodor Billroth war diese Musik die reinste Fremdenverkehrswerbung: Nach der 2. Symphonie rief Billroth aus:„Am Wörthersee muß es doch schön sein!”
In Schloß Leonstain, wo Brahms wohnte, wird zu einem Brahms-Diner und einer Brahmswanderung, einem Konzert auf dem Brahms-Flügel, einer Wiener Jause mit Schrammel-Musik und vielen anderen Konzerten geladen. Beim 3. Pörtschacher Johannes-Brahms-Wettbewerb stellt das Publikum die Juroren. Der Stimmzettel für den Wettbewerb gilt zudem als Eintrittskarte ins Casino Velden.
Musikalischen Prunk kannten die Kärntner schon im 18. Jahrhundert: Für die durchreisende Kaiserin Maria Theresia spielte man eine Opera buffa und an der Tafel eine Symphonie von Jonann Unnstian Kach mit /U Musikern. Jetzt ist der Tourist Kaiser - jeden Samstag erklingt ihm zu Ehren in Pörtschach eine Klangwolke.
Einer der ersten, der das Musikland Kärnten - das sich brüstet, älter als Österreich-Ostarrichi zu sein - beschrieben hat, war der Bischofssekretär von Caorle. Schon im 15. Jahrhundert, sangen die Kärntner mehrstimmig und spielten auf verschiedenen Instrumenten von Orgeln bis Flöten. Das Land, „wo die Lieder der Tau auf den Blüten sind”, lehrt nun angehende Meisterinterpreten die Kunst des Klavierspiels, des Flöten- und Akkordeon-Spiels und der Streicher-Interpretation. Von 14. Juli bis 7. August unterrichten Jess-Trio-Pianist Johannes Kropfitsch und Alban Berg Quartett-Geiger Klaus Maetzl bei den Internationalen Sommerkursen des Musikforums Viktring. Was die Kurse im Stift Viktring - schon seit 1968, als sie noch in Ossiach waren - von anderen unterscheidet, ist, daß auch Jazz und Improvisation auf dem Plan stehen. Christian Muthspiel und Vinko Globocar bieten einen Improvisationskurs an. Fünf Jazz-Workshops machen Viktring zum „Schnittpunkt” der Musikkulturen: Gitarrist Wolfgang Muthspiel, Schlagzeuger Wolfgang Beisinger und auch Geiger Benjamin Schmid werden unterrichten.
Zu den Millstätter Musikfestivals, reisen im Juni der Organist Andreas Juffinger an, im Juli der Geiger Thomas Christian und die Camerata Aca-demica Salzburg, im August das Wiener Kammerorchester oder der Wiener Pianist Jörg Demus. Millstatt bietet auch Meisterkurse für Bläser, Organisten und Kurse für Zeichnen und Malerei.
Sommerkultur ist Komödienkultur. Porcia am Millstätter See pflegt schon seit 36 Jahren „sein leichtes Lachen”. Hier eröffnet die einzige österreichische Komödienschule für Laienschauspieler. Die Profis bieten Komödien von Kleist, Nestroy und Gogol an. Das Benaissance-Schloß lädt zum „Fest der Stimmen” Mitte Juni und zum „33. Internationalen Chorwettbewerb” Anfang Juli ein.
Apropos Leichtigkeit: Die Kulisse der Burgruine Finkenstein bildet heuer den Hintergrund für Ostbahn-Kur-ti und für Josef Hader, für die Flying Pickets, Jethro Tull und Montserrat Caballe.
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