Azteken im Weltmuseum: Kunstsinnige Krieger
Das Weltmuseum widmet den Azteken eine Sonderausstellung – und verweist zugleich auf Prunkstücke aus der eigenen Sammlung.
Das Weltmuseum widmet den Azteken eine Sonderausstellung – und verweist zugleich auf Prunkstücke aus der eigenen Sammlung.
Der imposante Quetzalfeder-Kopfschmuck aus dem frühen 16. Jahrhundert, der lange Zeit dem legendären Aztekenherrscher Moctezuma zugeschrieben wurde, ist wohl das berühmteste Exponat des Wiener Weltmuseums. Das einzigartige Objekt, das aus hunderten langen Federn des farbenprächtigen Quetzal-Vogels und mehr als tausend Goldplättchen besteht, wurde bald nach seiner Entstehung nach Europa gebracht und findet sich bereits auf der Inventarliste der Ambraser Kunst- und Wunderkammer aus dem Jahr 1596.
Eine Rückkehr nach Mexiko wurde aus konservatorischen Gründen ausgeschlossen, als der Kopfschmuck im Rahmen eines binationalen Kooperationsprojekts untersucht wurde. Seit der Wiedereröffnung des Weltmuseums 2017 ist das fragile Prachtstück deshalb in einer eigens dafür konstruierten Vitrine in der Dauerausstellung zu bestaunen. Der Quetzalfeder-Kopfschmuck bietet nun eine Ergänzung zur im Herbst eröffneten umfassenden Sonderausstellung zur Kunst und Kultur der Azteken, die mit mehr als 200 Objekten und Leihgaben aus mexikanischen und europäischen Museen aufwartet.
Sie selbst bezeichneten sich als Mexica, zur Zeit der Conquista um 1520 waren sie die unbestrittenen Herrscher über große Teile Mittelamerikas. Auf mehreren kleinen Inseln im Texcoco- See gründeten die Azteken um 1325 die Hauptstadt ihres Imperiums – Tenochtitlan, das heutige Mexiko-Stadt –, von wo aus sie ein multiethnisches Reich regierten, in dem mehrere Millionen Menschen lebten und zahlreiche Sprachen gesprochen wurden.
Nur zwei Jahre brauchten die Konquistadoren, um dieses Imperium zu Fall zu bringen – nicht nur durch ihre überlegene Kriegstechnik und Bewaffnung, sondern auch durch die von Hernán Cortés und seinen Truppen eingeschleppten Krankheiten, die zahlreiche Opfer unter der indigenen Bevölkerung forderten.
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