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Bunt gemischt

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Die Vorweihnachtszeit bringt eine große Fülle von Ausstellungen, unter denen einige besonders bemerkenswert hervorragen. Da ist einmal die Verkaufsausstellung der Galerie Würthle, in der das Stilleben von Herbert Boeckl und andere Ölbilder von Dobrowsky, Gerhard Frankl, R. C. Andersen, Rudolf Wacker, von Esteri und Walter Eckert hervorzuheben sind und die eine Fülle von Handzeichnungen, darunter reizvolle Arbeiten von Wilhelm Thöny und Herzmanowsky- Orlanda neben Blättern von Fritz Wotruba, Avramidis, Kubin, Klimt, Absolon, Flora, Unger, Karger, Pill- hofer und vielen anderen auf weist, durch Plastiken von Wotruba, Avramidis. Pillhofer, Salzmann und Matzke abgerundet wird und fast durchwegs hohes Niveau besitzt. Selbst wer sich nicht entschließen kann, zu Weihnachten ein Kunstwerk zu schenken, sollte sie besichtigen.

Beisitzer eines schmalen Budgets sollten die kleine Weihnachtsausstellung der „Kleinen Galerie” in der Neudeggergasse auf suchen, in der es neben Kinderbüchern und Keramik hübsche Blätter von Laske, Fronius, Hoflehner, Fred Nowak, Herwig Zens und Knesl zu sehen gibt, die vielleicht Appetit darauf machen, auch die Mappen durchzustöbern, die aufliegen. Besonders hin- gewiesen soll auf das schöne Aquarell von Peter Aichholzer und die Zeichnungen von Linda Christanell sein. Im eigentlichen Ausstellungsraum sind noch dazu recht gediegene Keramiken von zwei Schülern der Akademie für angewandte Kunst zu sehen: von Rosmarie Benedikt und Peter Gangl, deren saubere Form, gefällige Gestaltung und mäßige Preise eine Besichtigung wohl lohnen.

Besuchen sollte man auch die Gedächtnisausstellung, die in der Secession für Fritz Schwarz-Wäldegg veranstaltet wurde, einen Maler, der, 1889 in Wien geboren, von den Nationalsozialisten verschleppt wurde und wahrscheinlich 1942 umgekommen ist. In seinen Arbeiten spiegelt sich eine lebhafte Auseinandersetzung mit der französischen Malerei von Cezanne bis zum Kubismus, mündet aber dann in beruhigtere Formen und eine Faistauer nicht fern stehende Malerei ein. Die Kenntnis seines nur im Fragment erhaltenen (Euvres ist für die Beurteilung der Malerei der Zwischenkriegszeit in Österreich nicht unwesentlich, da einige seiner Bilder, darunter der „Judenfriedhof” und seine Aquarelle, beachtliche Dichte aufweisen.

Sehr interessant und eindrucksvoll ist die Ausstellung der Laienmalerin Ruth Kurdą in der Galerie Autodidakt, bei der sich in den, anscheinend einfachen, an Chagall und Volkskunst erinnernden Bildern eine eigene Welt von poetischer Empfindung öffnet, die sich in einer dekorativen Symbolik, die bis ins Archetypische reicht, äußert.

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