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Einladung zu einer Wanderung durch Österreichs Nationalparks: Als erste Annäherung bietet sich ein langsames Blättern an - ein wirklich langsames. Zwar sind wir alle im Alltag von Bildern überflutet, mit optischen Reizen übersättigt, dennoch - oder gerade deswegen - zahlt es sich aus, diese vielen eindrucksvollen Bilder mit Genus auf sich wirken zu lassen.

Wie schön ist dieses Österreich doch! Und welche Vielfalt auf relativ engem Raum. Wirklich erstaunlich. Zunächst der majestätische Anblick der Tauern, Schneefelder, bizarre Formen von Eis und Gletschern, schäumende Wasserfälle, grüne Matten, Kratzdisteln auf Almböden, Alm rausch, das Kirchlein im Auwald der Möll mit seinem schlanken, spitzen Turm, ein Steinbock ...

Dann die schroffen, kargen Kalkriesen Oberösterreichs und Salzburgs, zerklüfteter Karst, tiefe Schluchten mit reißenden Bächen, eine farbenprächtige, vielfältige Vegetation: Enzian, Akelei, Feuerlilie, die Buntheit der Mischwälder im Herbst, der Hochkönig im Morgenlicht, eines der seltenen Auerhühner ...

Weiter zu den Flusslandschaften im Osten des Landes, zum Thayatal: tief ins Urgestein eingeschnitten, Felstürme aus Gneis, schroff abfallende Granitwände, der Osterluzeifalter, und zu den Auwäldern an March und Donau östlich von Wien: eine Landschaft, die vom Wasser, von seinem Auf und Ab beherrscht wird, Laubwälder, die sich in Tümpeln spiegeln, „Savannen” im Wasserwald, Seerosen, Frösche, Schildkröten, ein Au-hirsch, Reiher, ein Eisvogel, ein Kormoran, der sich die Flügel trocknet...

Und zuletzt die Ostgrenze unseres Landes: Neusiedlersee und Salzlacken, eine Küchenschelle, Schilf, große Vögel: Störche, Trappen, unter Wasser stehender Niederwald, weite Horizonte, die Tiefebenen des Osten Europas kündigen sich an ...

Damit uns diese Vielfalt erhalten bleibt, muss man sie heute unter Schutz stellen. Für die Hohen lauern das in den Ländern Salzburg, Kärnten und Osttirol geschützte Gebiet ist mit 1.800 Quadratkilometern der größte Nationalpark Mitteleuropas -, die Donau-March-Auen und das Gebiet Neusiedlersee-Seewinkel ist dies schon geschehen. Rei den Kärntner Nockbergen kann man von einem „Nationalpark auf Probe” sprechen, während sich die Nationalparks Kalkhochalpen in Salzburg, Kalkalpen in Ober- und Thayatal in Niederösterreich noch in unterschiedlich weit fortgeschrittenen Phasen der Verwirklichung befinden.

Was aber ist nun ein Nationalpark? „Ein natürliches Land- oder marines Gebiet, das die ökologische Unversehrtheit eines oder mehrerer Ökosysteme im Interesse der heutigen und kommender Generationen bewahren soll, Nutzungen oder Inanspruchnahmen, die diesen Zielen widersprechen, ausschließt und das eine Rasis für geistig-seelische Erfahrungen sowie umwelt- und kulturverträgliche Forschungs-, Bildungs- und Erholungseinrichtungen für Besucher bietet”.

Das Konzept entstand in den USA, als der Kongress schon 1872 beschloss, die rund 9.000 Quadratkilometer des heute als Yellowstone-Nationalpark bekannten Gebietes unter Schutz zu stellen. Seither hat sich dieser Schutzgedanke in der ganzen Welt durchgesetzt. Heute gibt es über 2.200 Nationalparks in 120 Ländern der Erde.

Einen Nationalpark zu errichten, heißt Räume weitgehend ihrer ökonomischen Nutzung zu entziehen. Und das bedeutet Konflikt mit den verschiedensten Interessengruppen, vor allem mit den Bewohnern der Gebiete. Widerstände gab und gibt es aber auch - wie bekannt - von der Fremdenverkehrswirtschaft.

Über die vielen Probleme, die bei der Errichtung der Nationalparks auftraten, berichtet das Ruch ebenso wie es liebevoll die vielfältigen Naturschönheiten unseres Landes beschreibt. Historische Rückblicke ergänzen die Präsentation der geschützten Regionen. Geschichte, Traditionen, Wirtschafts- und Lebensformen der Nationalparkgebiete werden dem Leser in Wort und Bild in Erinnerung gerufen.

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