Die Welt sichtbarer machen
Nur auf den ersten Blick unscheinbar: Die neue Ausstellung im Oberen Belvedere widmet sich der realistischen Malerei und zeigt, wie banale und ungeschönte Sujets in der Kunst Einzug hielten.
Nur auf den ersten Blick unscheinbar: Die neue Ausstellung im Oberen Belvedere widmet sich der realistischen Malerei und zeigt, wie banale und ungeschönte Sujets in der Kunst Einzug hielten.
Die Mähnen der Pferde wehen wild im Fahrtwind. Die in die Luft gehobenen Hufe zeugen von großer Geschwindigkeit. Die weit ausgeholten Peitschen und die verkrampften Gesichter der Kutscher unterstreichen die Dynamik: Julius von Blaas’ Bild der „Wettfahrt betrunkener slowakischer Bauern“ von 1869 steht für die Lebensnähe und den Realismus, denen im Oberen Belvedere nun der gesamte zweite Stock und eine Sammlungspräsentation gewidmet ist. Realistische Malerei von 1850 bis 1950 hat man zum Thema gewählt – wobei die Kuratoren Kerstin Jesse und Franz Smola betonen: „Wir sind der Meinung, dass Realismus mehr ist als ein Kunststil. Vielmehr steht er für eine Geisteshaltung und das Bewusstsein, die Welt sichtbarer zu machen. Es geht um Themen, die bis dahin nicht thematisiert worden sind.“
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