Hagenbund: Die lebendig Schaffenden
Das Leopold Museum möchte die Künstlervereinigung „Hagenbund“ in einer umfassenden Ausstellung aus dem Schatten von Secession und Künstlerhaus holen.
Das Leopold Museum möchte die Künstlervereinigung „Hagenbund“ in einer umfassenden Ausstellung aus dem Schatten von Secession und Künstlerhaus holen.
Die „radikalste Gruppe“ nannte Autor Robert Musil sie einst, als Repräsentanten der „alternativen Moderne“ beschreibt sie Kurator Stefan Üner, als dritte treibende Kraft in Zeiten der Verwerfungen zwischen Secession und Künstlerhaus: Der Hagenbund steht zweifelsohne im Schatten der beiden erwähnten Künstlergruppen, im Leopold Museum möchte man ihn gerade deshalb und in vielen Facetten vor den Vorhang holen.
Die Vereinigung, die sich nach Josef Haagen benannte, dem Besitzer des Wirtshauses, in dem die Gründer oft beisammensaßen, verstand sich selbst als „Kameradschaft der lebendig Schaffenden“, man vertrete „weniger eine Richtung als eine Gesinnung“, wie es die Künstler selbst formulierten. Strenge Richtlinien kannte man ebenso wenig wie ein klares Programm. Somit bot der Hagenbund ein kreatives Biotop für Strömungen der Zeit, Stilpluralismus und viel Platz für progressive Kunst der Zeit um die Jahrhundertwende bis in die 1920er Jahre.
Spiegelung des Zeitenwandels
Wenn man im Leopold Museum nun fast hundert Gemälde, 14 Skulpturen, 15 grafische Arbeiten, zwölf Plakate und 45 Archivalia zeigt, will man daher „nicht nur eine Reise durch die politischen und sozialen Umstände ermöglichen, unter denen die Werke geschaffen wurden, sondern auch durch viele Ismen vom Impressionismus über den Expressionismus bis hin zur neuen Sachlichkeit“, beschreibt Direktor Hans-Peter Wipplinger, der die Ausstellung gemeinsam mit Stefan Üner und Dominik Papst kuratiert hat.
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