Frankenthaler - © Foto: The Gordon Parks Foundation

Helen Frankenthaler: Mit Pinsel, Wischmopp und Fensterputzer

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Helen Frankenthalers „Malerische Konstellationen“ sind aktuell in einer wunderbaren Schau in der Kunsthalle Krems zu sehen.

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Helen Frankenthalers „Malerische Konstellationen“ sind aktuell in einer wunderbaren Schau in der Kunsthalle Krems zu sehen.

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Papier und Leinwand als Aktionsfeld. Helen Frankenthaler (1928– 2011) ist in Österreich nahezu unbekannt, die Ausstellung in der Kunsthalle Krems gerät also für die Mehrheit der Besucher und Besucherinnen zu einer veritablen Überraschung. Frankenthaler ist nichts Geringeres als eine der großen abstrakten Expressionistinnen und gilt international als wirklich herausragende Künstlerin des 20. Jahrhunderts.

Die in Zusammenarbeit mit dem Museum Folkwang in Essen und dank der Helen Frankenthaler Foundation in New York, die, neben einigen privaten Leihgebern, als Hauptleihgeberin fungiert, präsentierte Werkauswahl hat zwar den Fokus auf die Arbeiten auf Papier gelegt. Ist aber mit einer exklusiven Auswahl an Gemälden so erweitert, dass man, step by step, die einzelnen Entwicklungsstadien der Künstlerin wunderbar auf sich wirken lassen kann. Die Exponate reichen von den späten 1940er bis zu den frühen 2000er Jahren.

Frühe Jahre

Helen Frankenthaler startete gleich nach Abschluss ihres Kunststudiums mit einem eigenen Atelier in New York durch. Bereits zwei Jahre später nimmt sie, als jüngste Künstlerin und eine der ganz wenigen Frauen, an der Gründungsausstellung des New Yorker abstrakten Expressionismus teil.

In ihren frühen Arbeiten fi nden sich pfl anzliche, tierische, aber auch menschliche Elemente und stehen die zeichnerischen Qualitäten deutlich vor den malerischen Aspekten. Kubistische Ansätze, die fast an Pablo Picasso und Georges Braque denken lassen, sowie formgebundene Aspekte des frühen Expressionismus dominieren. Reste von Figuration unterliegen bald der Freiheit der Geste. In den frühen 1950er Jahren wird die am Boden liegende Leinwand zum Aktionsfeld, wobei Jackson Pollocks Drip-Paintings eindeutig als Vorbilder verifi ziert werden können. Frankenthalers revolutionäre wie großformatige SoakStain-Bilder entstehen, wobei die stark verdünnte Ölfarbe großzügig verschüttet und dann mit allen möglichen Utensilien wie Pinseln, Schwämmen und Wischmopps, aber auch einfach mit den Händen verstrichen wird.

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