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BILDUNG WISSEN

Vorgaben für Unis

Die österreichischen Universitäten müssen ab dem kommenden Studienjahr die Prüfungsaktivität ihrer Studenten sowie die Zahl der Abschlüsse steigern. Ansonsten droht eine Reduktion ihres Budgets. Das sehen die Leistungsvereinbarungen der meisten Hochschulen mit dem Bund vor, die am 16. Jänner den Ministerrat passierten. Als "prüfungsaktiv" betrieben gilt ein Studium, wenn im Studienjahr Prüfungen im Ausmaß von 16 ECTS abgelegt wurden. Zum Vergleich: Die Studienpläne sind so konzipiert, dass mit 60 absolvierten ECTS pro Studienjahr das jeweilige Studium in Mindeststudienzeit abgeschlossen wird. In absoluten Zahlen muss etwa die Uni Wien die Zahl ihrer prüfungsaktiv betriebenen Studien von 50.800 auf 52.800 steigern.

So klar die Vorgaben sind, so unklar ist, wie die Unis dies konkret bewerkstelligen sollen: Sie müssen im Endeffekt dafür sorgen, dass nicht nur mehr Studierende als bisher zu Prüfungen antreten, sondern diese auch bestehen. Durch die neuen Vereinbarungen erhalten die Unis mehr Personal: Insgesamt kommen 360 neue Professuren bzw. vergleichende Stellen dazu. Diese werden jedoch erst allmählich besetzt. Daher ist zu erwarten, dass sie die Betreuungsrelationen nur langsam verbessern.

WISSEN

Physiker Helmut Rauch wird 80

Der Physiker Helmut Rauch zählt zu den renommiertesten Wissenschaftern in Österreich. 1974 gelang ihm mit dem "Neutronen-Interferometer" am Atominstitut in Wien ein bahnbrechendes, oft als nobelpreiswürdig bezeichnetes Experiment. Damit konnte er nachweisen, dass nicht nur Lichtteilchen Welleneigenschaften besitzen, sondern -wie von der Quantenphysik vorhergesagt -auch massive Teilchen wie Neutronen. Rauch war Professor für experimentelle Kernphysik an der TU Wien und zugleich Vorstand des Atominstituts. Als Vizepräsident und später Präsident des Wissenschaftsfonds FWF engagierte sich der gebürtige Kremser für die Förderung der Grundlagenforschung. Am 22. Jänner feiert er seinen 80. Geburtstag. "Er lehrte mich zu unterscheiden, was wichtig ist und was nicht", sagte sein Schüler Anton Zeilinger, heute Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), über seinen Doktorvater.

KULTUR

Fusion im Buchhandel

Zwei der größten deutschen Buchhandelsketten, Thalia und Mayersche Buchhandlung, haben vergangene Woche ihre Fusion angekündigt, die noch vom deutschen Bundeskartellamt genehmigt werden muss. Das neue Unternehmen wird über rund 350 Buchhandlungen im deutschsprachigen Raum und mehrere Online-Shops verfügen. Über den Shop-in-Shop-Anbieter Best-of-Books vertreibt die Mayersche Buchhandlung auch Bücher in mehr als 1.000 SB-Warenhäusern, Verbrauchermärkten, Supermärkten und Drogerien. Thalia-Mehrheitsgesellschafter Manuel Herder betont, der Zusammenschluss sei "ein Zeichen des Aufbruchs gegen die Marktmacht globaler Online-Händler und für die innerstädtische Lesekultur". Ob die Marke "Mayersche Buchhandlung" auf Dauer erhalten bleibt, darüber ist den Angaben der Beteiligten zufolge noch nicht endgültig entschieden.

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