Johann Jakob Hartmann, Landschaft mit Festgesellschaft, undatiert - © Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien

Johann Jakob Hartmann: Der stilistische Nachzügler

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Im Oberen Belvedere widmet man sich dem Barockmaler Johann Jakob Hartmann, der sich nicht an Zeitgenossen, sondern am flämischen Manierismus orientierte.

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Im Oberen Belvedere widmet man sich dem Barockmaler Johann Jakob Hartmann, der sich nicht an Zeitgenossen, sondern am flämischen Manierismus orientierte.

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Feuer – konstruktiv und zerstörerisch zugleich: Während im Vordergrund des Gemäldes in einer Schmiede eifrig gearbeitet wird und daneben Produkte wie Waffen, Rüstungsteile und Gartengeräte feilgeboten und Pferde beschlagen werden, steht im Hintergrund eine Stadt in Flammen. Die facettenreiche Umsetzung des Elements Feuer stammt – ebenso wie jene des Wassers, der Erde und der Luft – von Johann Jakob Hartmann und steht im Mittelpunkt einer IM BLICK-Ausstellung im Oberen Belvedere.

Hartmann war ein böhmischer Barockmaler, doch sein Stil fiel aus der Zeit. Seine Vorbilder waren Meister wie Jan Brueghel der Ältere und Adriaen van Stalbemt. „Er pflegte einen retardierenden Stil, der auf den Werken des flämischen Manierismus aufbaute“, sagt Belvedere-Kurator Georg Lechner. „So knüpfte er an Kompositionsschemata an, die eigentlich rund 70 bis 100 Jahre vor seiner Zeit geschaffen wurden, die aber auch nun sehr gefragt waren.“

Erfolg beim Publikum

Dass Hartmann ein stilis tischer Nachzügler war, hatte durchaus kommerzielle Gründe, waren Werke des flämischen Manierismus doch sehr gefragt, aber nur begrenzt verfügbar. „Er hat es sehr geschickt verstanden, den Publikumsgeschmack bis in die höchsten Kreise zu treffen. Gerade, weil er etwas altertümelnd gemalt hat, reüssierte er auf dem Kunstmarkt“, so Belvedere-Direktorin Stella Rollig. Bis hinauf zum Kaiser wurde man auf den böhmischen Künstler aufmerksam, dessen Ensemble zu den vier Elementen durch den Ankauf des Hofes später in die Sammlung des Belvedere kam.

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