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Die Werke, die Paul Klee für seine wichtigsten hielt.

Das jüngste Buch über Paul Klee versammelt zwar eine repräsentative Auswahl herausragender Werke aus der wichtigsten Schaffensperiode (1917 bis 1933), doch damit wird noch kein neuer Zugang zu diesem Künstler eröffnet, dessen Produktivität angesichts eines Lebenswerks von fast zehntausend Arbeiten nur mit der eines Picasso verglichen werden kann. Was der Publikation ihren besonderen Reiz verleiht, ist das zentrale Kriterium der Auswahl: Es handelt sich hauptsächlich um Arbeiten, die Paul Klee selbst als besonders wichtig eingestuft hatte, was meist aus seinem Vermerk "Sonderklasse" hervorgeht. Dem entspricht auch der Blickpunkt des umfangreichsten Textbeitrages, in dem Christian Rümelin jüngste Erkenntnisse über "Klees Umgang mit dem eigenen Ruvre" referiert.

Seine eigenhändigen Verzeichnisse liefern bisher kaum beachtete Hinweise auf eine intensive Selbstreflexion, aber auch auf die Wechselwirkungen zwischen Selbsteinschätzung und zeitgenössischer Rezeption. Sein Frühwerk hat er nach 1920 mit wenigen Ausnahmen offenbar nicht mehr sehr geschätzt, aber auch von den Arbeiten, die nach der Emigration (und der tödlichen Erkrankung) entstanden, nahm er nur wenige in die "Sonderklasse" auf. Die Farbtafeln des Bildbandes vermitteln also eine Ahnung davon, wie die Nachwelt Paul Klee nach seinem Willen sehen soll. Das zeitweise von ihm selbst gepflegte Bild vom zurückgezogenen Einzelgänger ist übrigens obsolet, seit man (wieder) weiß, wie groß die Zahl seiner teils lockeren, zum Teil aber auch engen freundschaftlichen Beziehungen zu anderen Künstlern, vor allem freilich zu Kandinsky, waren.

PAUL KLEE. Jahre der Meisterschaft 1917-1933. Von Roland Doschka (Hg.)

Prestel Verlag, München 2001

184 Seiten, 121 Farbbilder, geb.,

e 51,96/öS 715,-

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