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Kulturrepräsentation im Westen

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Selten hat eine Veranstaltung in nur 21 Jahren eine so entscheidende kulturelle, wirtschaftliche und werbemäßige Bedeutung für ein Bundesland, ja für ganz Österreich gewonnen wie die Bregenzer Festspiele. Sie wurden zur kulturellen Repräsentation am westlichen Eingangstor Österreichs, zu einer kulturellen Brücke mit der Bundes- und Kunsthauptstadt Wien und zu einem kulturellen Mittelpunkt in dem weiten Raum zwischen München, Stuttgart und Zürich. Die Bregenzer Festspiele haben aber auch als „Werbeaufhänger“ den Namen von Bregenz, Vorarlberg und Österreich immer weiter nach Europa und Übersee getragen und sind mit ihren Hunderten von Mitwirkenden, ihren Bühnengroßbauten, aber vor allem durch das Hereinströmen von 80.000 bis 90.000 Besuchern pro Pestspielzeit zu einem wesentlichen wirtschaftlichen Faktor geworden.

Die einundzwanzigsten Bregenzer Festspiele sind ein Anlaß, rückblickend die Entwicklung jener Aufführungsarten festzuhalten, die in Bregenz neu der Theatergeschichte hinzugefügt wurden: das Spiel und das Ballett auf dem See. Hatte die Barockzeit prunkvolle Regatten, Feuerwerke und Schlachtvorführungen auf dem Wasser erlebt, so war es den Bregenzer Festspielen Vorbehalten, das große moderne Wassertheater unserer Zeit zu gestalten. Aus kleinen Anfängen, auf einem Bühnenfloß im Jahre 1946 geboren, bedurfte es einer jahrelangen Erforschung der Gesetze dieses neuen Theaterelements und der immer bewußteren Einziehung des Stars Bodensee in die Aufführung großer klassischer Operetten, Spielopem und Ballette, um zu dem heutigen künstlerischen und technischen Stand dieser einzigartigen Aufführung zu kommen.

Das Spiel der Lichter und Farben, das sich von den Bühneninseln auf die Wasseroberfläche überträgt, bezauberte immer schon den Besucher der Seeaufführungen. Zu den festen Bühnenteilen kamen schwimmende Bühnen, Schiffe jeder Größenordnung bis zu den gewaltigen Schiffen in „Zar und Zimmermann“, „Nacht in Venedig“, „Trauminsel“ und „Land des Lächelns“. Bald tauchte der Gedanke auf, ähnlich wie. In der Barockzeit das Element Waäserfaüdfi fn WasserspMeti vbrseHtedenster Art, Fontänen und Wasserfäehem, zur-optischen Verzauberung zu verwenden. Als dann 1959 die Möglichkeit entdeckt wurde, einen Wasservorhang in der Tiefe des Bühnenraumes aus dem See emporsteigen zu lassen, war der Schritt zumindestens zu der derzeitigen Vollendung des großen Wassertheaters gegeben. Nach jahrelanger Ausbauarbeit kannten die Besucher der Bregenzer Festspiele 1965 zum erstenmal die in den Grundzügen fertiggestellten Wasserspielinseln mit dem aus Wasser gespritzten Rundhorizont erleben, auf dem Farbwirkungen und Projektionen die prachtvollsten Verwandlungen der Szenerie ermöglichen. Die unvorstellbare Weite des 40.000 Quadratmeter umfassenden Seebühnenraumes des Spiels und Balletts ist erschlossen.

Für die Bregenzer Fastspiele war es nicht leicht, diese Aufführungsarten zu entwickeln. Die sparsamen Zuschüsse, über welche die Bregenzer Festspiele verfügen, genügten zwar für die künstlerische Weiterentwicklung, ermöglichten jedoch keine großen technischen Investitionen. Erfindungsgabe mußte hier als

Ersatz gelten, und in schrittweisem zähen Ausbau konnten Schwierigkeiten überwunden werden, von denen kein Theatertechniker im geschlossenen Haus eine Ahnung hat. Um das Beispiel der Projektion auf dem Wasservarhang herauszugreifen, so wird dieses selbstverständliche Mittel moderner Inszenierung im Haus auf die Distanz von wenigen Metern und auf eine feste Fläche angewandt. Im Spiel auf dem See müssen aber sonst unvorstellbare Distanzen überwunden werden, und die Fläche liegt nicht fest, sondern besteht aus Mülionen Wassertropfen, die aus den Düsen der Wasserspielanlage in den Himmel gespritzt werden. Ähnlich liegt es bei vielen anderen technischen Fragen. Es ist hier noch ein weiter Weg, um die aus der Erfindungsgabe entsprungene Entwicklung in endgültige stabüe Formen umzugießen.

Die vielen Nachahmungen, die das Bregenzer Spiel auf dem See im Laufe der Jahre in verschiedenen Ländern der Welt erfahren hat, fußten ebenfalls wieder auf der künstlerischen und technischen Pioniertätigkeit der Bregenzer Pestspiele. Viele neue Gedanken und Möglichkeiten harren noch der Realisierung, aber auch nur so, aus dieser lebendigen Weitergestaltung, sind der Schwung und die Freude denkbar, die trotz aller Hemmnisse immer wieder die Bregenzer Festspiele auszeichnen.

Die szenische Erfüllung der neu entwickelten Aufführungsarten sind selbstverständlich Werke, die eigens für dieses Seetheater geschrieben wurden, wie es „Trauminsel“ von Robert Stolz im Jahre 1962 war und wie es auf dem Sektor des Balletts auf dem See „Die Irrfahrten des Odysseus“ von Helmut Eder 1965 war. Hier kann der ganze Zauber und die ganze Einmaligkeit des Wasserthea- ters ausgekostet werden, da alles für dieses Wassertheater erdacht und erfüllt wurde. Daneben waren und sind es aber auch Werke, die für dieses Wassertheater wie geschaffen erscheinen und vielleicht von den Komponisten dafür komponiert worden wären, hätte es zu ihren Lebzeiten schon das Spiel auf dem See gegeben, die sonst nirgends in gleichwertiger optischer Wirkung herausgebracht werden können. Zu diesen Werken zählen „Zar und Zimmermann“ von Lorfzing, das Ballett „Schwanensee“ von Tschaikowsky, bei der Operette „1001 Nacht“ oder eine „Nacht in Venedig“ von Johann Strauß. Bei den Festspielen 1966, die vom 22. Juli bis 21. August stattfinden, wird mit der erstmaligen Aufführung von Offenbachs Operette „Die schöne Helena“ eine Vision des künstlerischen Beraters der ersten Bregenzer Festspieljahre, Klemens Krauss, Wirklichkeit. .

Doch auch in einer anderen Hinsicht habep sich die -Bregenzer .Festspiele schöpferisch erwiesen. Die Renaissance der klassischen Operette nach dem Krieg ist außer durch die Volkosper in Wien wesentlich durch die Bregenzer Festpiele mitbestimmt worden. Die große Operette, die durch unzählige Aufführungen oder Mißdeutungen als Revuen in ihrem echten Wert fast vergessen war, erlebte Aufführungen, die mit derselben Sorgfalt wie eine Oper und mit denselben hochqualifizierten künstlerischen Kräften vorbereitet und durchgeführt wurden.

Zu dem szenischen Zauber kam so die musikalische Qualität, und es waren Meisterwerke der Freude und des Melodienreichtums, die vor den Besuchern erstanden. Es waren Beweise, wie sehr die Operette lebt, wenn sie echt und gültig aufgeführt wird. Es ist also eine echte Aufgabe der Bregenzer Festspiele, diese Operette als eine schlecht exportierbare Besonderheit des österreichischen musikalischen Schaffens zu pflegen.

Die zweite bei den Bregenzer Festspielen neu entwickelte Aiufführungsart ist das Bai-lett auf dem See. Audi hier hat sich ein eigener Bregenzer Ballettstii entwickelt, da in Anbetracht der Dimensionen der Seebühne die Gesamtheit der Ballettkörperschaft gegenüber der solistischen Leistung in den Vordergrund treten und sich mit dem optischen Zauber der Seeaufführung verbinden muß. Im Sommer 1966 wird als erste Neuinszenierung eines bereits aufgeführten Ballettweikes „Schwa- nensee“ von Tschaikowsky verwirklicht.

Doch auch auf vielen anderen Gebieten sind die Bregenzer Festspiele in diesen Jahren eigene Wege gegangen. Uraufführungen und Erstaufführungen im Ballett und im Schauspiel zeigten die lebendige Verbindung der Bregenzer Festspiele zum zeitgenössischen Schaffen. Vor allem auf dem Schauspielsektor in der engen Zusammenarbeit mit dem Wiener Burgtheater haben die Bregenzer Festspiele entgegen der üblichen Strömung im Repertoiretheater das ethisch Wertvolle in den Vordergrund gestellt und Werke der Autoren Max Mell, Hans Hömberg, Reinhold Schneider, Selahatin Batu, Bemdt von Heiseier, Frank Zwillinger, Felix Braun, Hermann Ferdinand Schell und Max Zweig uraufgeführt, Erstaufführungen fanden auch im Ballett, insbesondere von französischen Ballettwerken, aber auch im Rahmen der Konzerte statt, wobei unter anderem das Cellokonzert von Sutermeister zum erstenmal in Österreich erklang.

Auch sonst haben sich die Bregenzer Festspiele zür Aufgabe gestellt, ein typisch österreichisches Schauspielprogramm in die benachbarten deutschsprachigen Länder auszustrahlen. Nach Werken von Bahr, Hofmannsthal, Nestroy, Raimund und Schnitzler steht mit „Der Schwan“ erstmals ein Werk Molnärs auf dem Festspielprogramm. Traditionsgemäß wird die Eröffnungsvorstellung der Bregenzer Festspiele 1966 wieder eine Uraufführung ein: „Attilas Nächte“ von Julius Hay.

Zu einer besonderen künstlerischen Eigenart hat sich die Spieloper bei den Bregenzer Festspielen entwickelt. Hier wurden nicht nur internationale Spitzenäufführungen, vor allem unter der Leitung von Maestro Gui, gegeben, sondern auch der Versuch unternommen, selten gehörte Meisterwerke der Bühne wiederzugeben. Als Beispiele seien hier nur „Der Barbier von Bagdad“ von Cornelius, „Fra Diavolo“ von Auber oder ein unvergessener Abend mit der Ballettoper „Combattdmento di Tancredi e Clorinda“ von Monteverdi, „Maestro di cappella“ von Cimarosa und „II Cam- paneMo" von Donizetti genannt. Wie im Spiel auf dem See Johann Strauß dominiert, so war es in der Spieloper Gioacchino Rossini, dessen Werke eine besondere Pflege erfuhren.

Künstlerische Höhepunkte der Bregenzer Festspiele sind auch schon von Gründung an die Orchesterkonzerte der Wiener Symphoniker, die als Mitbegründer der Bregenzer Festspiele seit Beginn einen wesentlichen künstlerischen Beitrag für diese Veranstaltung leisten. Im Rahmen dieser Orchesterkonzerte wurden zahlreiche Meisterwerke der großen Symphonie und große Oratorien erstmals in künstlerischer Perfektion im Bodenseeraum gehört. 1966 steht das erste Orchesterkonzert unter Leitung des Chefdirigenten des Orchesters, Wolfgang Sawallisch, der musikalische Chef der Praiger Oper, Jaroslav Krombholc, dirigiert das zweite Orchesterkonzert, das der Musik seines Heimatlandes gewidmet ist, und Maestro Vittorio Gui wird das Abschlußkonzert leiten. Außerdem finden Serenaden und Kammerkonzerte in Bregenz, Hohenems, Feldkirch und Bludenz statt.

Die Verbindung zwischen dem lebendigen künstlerischen Wollen und der Theatergeschichte selbst brachte das internationale Theaterseminar, das 1966 nunmehr zum sie- bentenmal durchgeführt wird und wachsendes internationales Aufsehen erregt. In diesem Seminar sprachen erste Fachleute über die Vorläufer des Bregenzer Spiels auf dem See in der Barockzeit, über das moderne Drama im Zusammenhang mit dem internationalen Theaterwettbewerb, aber unter anderem auch über das unentdeckte Welttheater, aus dessen

Quellen die Theaterwissenschaft noch so viel für die Theaterpraxis schöpfen kann. Hier wird eine der zukünftigen Aufgaben der Bregenzer Festspiele liegen.

Im Sinne der Bregenzer Bemühungen um einen eigenen Ballettstil im Ballett auf dem See, wird das Thema des Sommerseminars 1966, das vom 31. Juli bis 6. August stattfindet, „Ballettkultur und Lebensform“ sein.

Es ist selbstverständlich, daß mit dem wachsenden Ruf der Bregenzer Festspiele und deren künstlerischer Entwicklung die wirtschaftliche Bedeutung dieser Veranstaltung für Österreich, aber auch die angrenzenden deutsch-schweizerischen Gebiete immer mehr wuchs. Da die Bregenzer Festspiele in einer kleinen Landeshauptstadt von 24.000 Einwohnern durchgeführt werden und die nächste Großstadt über 100 Kilometer entfernt ist, mußten die Festspiele zum Unterschied von Veranstaltungen in oder bei einer Großstadt, eine weitgespannte Besucherwerbung durchführen, die indirekt auch dem allgemeinen Fremdenverkehr Vorarlbergs zugute kommt. Alljährlich schreiben hunderte von Zeitungen Europas und in Übersee über die Bregenzer Festspiele, übertragen Rundfunksender der ganzen Welt und im Fernsehen die Eurovisionsländer die Festspielaufführungen und machen so durch die Festspiele Bregenz und Vorarlberg Millionen von Menschen bekannt. Als eine bekannte Tatsache im Fremdenverkehr kommt daziu die Notwendigkeit, bei den verschiedenartigen Möglichkeiten, die sich heute dem Reisenden bieten, besondere kulturelle Anziehungspunkte zu schaffen, die ihn zur Bevorzugung einer Stadt oder eines Gebietes veranlassen. Durch diese Werbeausstrahlung der Festspiele wird aber nicht nur der Besuch in der Festspielzeit selbst, sondern indirekt auch außerhalb dieser Festspielzeit befruchtet, wenn das Interesse für das Gebiet erstmals durch die Anziehungskraft der Festspiele geweckt ist.

Durch dieses zwangsläufige Zusammenfließen von Auswirkungen der Festspiele wird die kulturelle Veranstaltung zum entscheidenden Fremdenverkehrsfaktor. Aber nicht hier allein liegt die wirtschaftliche Bedeutung. Millionen der den Festspdelen zur Verfügung gestellten Subvention fließen im Laufe des Jahres in Form von direkten Steuern und Abgaben an den Staat zurück. Die gesamte Wirtschaft wird direkt oder indirekt durch die Festspiele befruchtet. Die Bregenzer See bühne ist alljährlich ein Großbauvorhaben, Firmen der verschiedensten Branchen erhalten alljährlich große Aufträge durch die Festspiele. Die hunderte Mitwirkende der Festspiele geben einen nicht unerheblichen Teil ihres Honorars im Lande aus, nicht nur für Unterkunft und Verpflegung, sondern auch durch verschiedene Käufe in den verschiedensten Branchen. Dasselbe gilt für die zehntausende von Festspielbesuchem, und zwar auch dann, wenn sie nicht am österreichischen Ufer wohnen. Diese Besucher kommen in Restaurants, in die Geschäfte, sie tanken ihre Wagen, benützen Seilbahnen, besuchen Sehenswürdigkeiten usw. An allen diesen Ausgaben hat aber nicht nur die Wirtschaft ihren Vorteil, sondern auch der Staat in Form von erhöhten Steuereinnahmen, und es ist leicht nachzuweisen, daß ein Vielfaches der jährlichen Subventionen direkt oder indirekt als durch die Festspiele erzielte Einnahmen wieder zurückfließt. Die wirkliche Bedeutung dieses Wirtschaftsfaktors würde aber erst dann voll ermessen werden, wenn die Veranstaltung einmal nicht durchgeführt wurde.

Durch den Weitblick des damaligen Finanzministers, der die kulturellen und wirtschaftlichen Auswirkungen des neuen Hauses erkannte, wäre das Festspielhaus beinahe 1956 realisiert worden. Es scheiterte daran, daß es unmöglich war, die letzten 20 Prozent der benötigten Summe im Lande aufzutreiben. Bei wachsendem Verständnis dafür, daß irgend etwa’s geschehen muß, stehen die Festspiele auch heute noch vor einer sachlich nicht erklärbaren Ablehnung mancher Kreise gegenüber dem Festspielhausgedanken. Die Notwendigkeit eines derartigen Hauses wäre in Bregenz weit größer als an den meisten Orten, an denen längst ein entsprechender Kulturneubau erfolgt ist. Allein die Tatsache, daß bei schlechtem Wetter möglichst große Teile der über 6000 Besucher in einer sogenannten Ausweichvorstellung in einem festlichen Haus aufgefangen werden könnten, würde, ganz abgesehen von neuen künstlerischen Möglichkeiten, finanziell eine bedeutende Sicherung der Festspiele mit sich bringen; große Konzerte, Ballettaufführungen und Schauspiele könnten mit ganz anderen Einnahmemöglichkeiten bei gleichen Kosten aufgeführt werden. Ein Festspielhaus würde zusätzliche Besucherkreise für die Bregenzer Festspiele interessieren, denen ein festliches Haus Voraussetzung für einen festlichen Theaterbesuch ist.

Doch auch außerhalb der Festspielzeit selbst wäre ein solches Gebäude von eminenter Bedeutung für ganz Vorarlberg. Es würde die Durchführung großer Kongresse ermöglichen, für die die Lage an der Dreiländerecke geradezu ideal ist. Dadurch wäre die so sehr vom Vorarlberger Fremdenverkehr erstrebte Saisonverlängerung möglich. Rundfunk- und Fernsehproduktionen würden eine ideale Heimstatt finden und eine große Zahl weiterer Mehrzweckverwendungen des Hauses brächte den verschiedensten Sparten Vorteile.

Eine geradezu revolutionierende Entwicklung ergäbe sich aber, wenn es gelingen würde, die aus den letzten Ideen stammende Kombination des bisher schon entwickelten, mehr traditionellen Festspielhauses mit einem neuartigen Seefestspielhaus, wie es von Professor Walter Hoesslin und Prof. Dr. Robert Krapfenbauer erdacht wurde, zu realisieren. Während der mehr traditionelle, als eine Art Eingangsbau zu dem Seefestspielhaus gedachte Entwurf alle anderen Zwecke erfüllen könnte, wäre durch die Kuppelüberdachung der Seetribüne und der Hauptspielfläche des Spiel auf dem See die gesicherte Durchführung der Aufführung für die 6000 beziehungsweise dann 8000 bis 10.000 Besucher pro Vorstellung gegeben. Dadurch wäre eine ganz andere Basis für die Budgetierung der Festspiele erreicht, die mit Sicherheit auch die Durchführung aller Aufführungen und der damit einfließenden Einnahmen gewährleisten würde. Für den Besucher fällt der Unsicherheitsfaktor Wetter weg, so daß er nicht nur keinen unangenehmen Folgen ungünstiger Witterung ausgesetzt wäre, sondern auch einen viel stärkeren Anreiz verspüren würde, die Eintrittskarten im langfristigen Vorverkauf zu besorgen.

Natürlich muß zur Erreichung eines großen

Werkes zunächst auch eine große Summe investiert werden. Ob dies gelingen wird, ist der entscheidende Faktor für die gesamte künftige Entwicklung der Bregenzer Festspiele. Es ergibt sich daraus, ob die Bregenzer Festspiele etwas besser oder etwas schlechter das Erreichte bewahren können, oder ob sie den Weg der 21 Jahre fortsetzen körnen, der , von künstlerischer Begeisterung und Freude an der Aufgabe, langfristiger Vorausplanung und nüchterner kaufmännischer Überlegung ermöglicht wurde. Hier liegt die Entscheidung für einen großen Ausstrahlungspunkt österreichischer Kunst.

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