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Musikerporträts

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Beethoven. Seine großen schöpferischen Epochen. Von der Eroica zur Appassionata. Von Romain Rolland. Rütten-&-Loeming-Verlag, Darmstadt, Frankfurt am Main. 359 Seiten.

Seit einem Vierteljahrhundert — seit dem Erscheinen dės Büchleins über das „Leben Beethovens", 1927 — hat sich Romain Rolland der Deutung und Verkündung Beethovens gewidmet, „Wenn ich Beethoven zeichne, so zeichne ich die Schar, die ihm folgt. Unsere Zeit, Unser Ideal. Uns selbst.“ In dem vorliegenden Band, dem ersten einer Studienreihe, wird — besonders in den drei Kapiteln des Anhangs — auch sehr Persönliches und Menschlich-Intimes über Beethoven berichtet. Da es mit größter Ehrfurcht und einem wirklichen Gefühl für die Größe des Gegenstandes geschieht, ist es erlaubt und ergreift alle jene Leser, für die Kunst nicht nur schöner Schein, sondern Lebenswirklichkeit ist.

Carl Maria von Weber. Sein Leben und sein Schaffen. Von Wilhelm Zentner. Musikerreihe des Verlags Otto Walter AG, Olten und Freiburg im Breisgau. 279 Seiten.

In deutscher Sprache gibt es — seit dem „Lebensbild" des Sohnes Max Maria Weber von 1864 bis herauf zu den Studien von H. J. Moser und Peter Raabe — etwa zehn bekanntere Weber-Monographien. Hier ist die gut lesbare zusammenfassende Darstellung, zentriert um das Hauptwerk, aber ohne das übrige zu vernachlässigen. Werk- und Literaturverzeichnis sowie mehrere Register sind, wie in den übrigen Bänden dieser solid erarbeiteten Reibe, angefügt.

Franz Schubert. Dokumente seines Lebens und Schaffens. Auswahl und verbindender Text von Hans Rutz. Verlag C. H. Beck, München. 213 Seiten.

In der Art der an dieser Stelle bereits besprochenen Bändchen über Mozart und Beethoven. Die sauberste und zugleich am meisten authentische Art der Darstellung durch Briefe, Autobiographisches und Zeugnisse der Zeitgenossen.

Johannes Brahms. Variationen um sein Werk. Von Franz Grasberger. Verlag Paul Kaltschmid, Wien. 464 Seiten.

Ein zweiteiliges „Präludium" zeichnet Weg und Werk, insbesondere Brahms' Ringen um die „Einheit der Musik“. Der Hauptteil ist dem Menschen Brahms gewidmet und beschreibt die geheimen Spannungen seines Wesens, das labile Gleichgewicht, die ver steckten Merkmale seiner Unausgeglichenheit, seine Lebensgewohnheiten, seine Lebens- philosophie des Sichfügens in den Gang der Welt, seine zielbewußte Arbeit, nicht nur am Werk, sondern auch an seinem Ruhm, den künstlerischen Geschmack (auf der Linie Feuerbach—Böcklin—Menzel, Freytag—Keller —Heyse) usw. Hier zeigt der Autor gute Materialkenntnis. Allgemeine Betrachtungen über Kunst und Künstlertum, Liebe und Leben sind nur als volkstümlicher Lesestoff zu werten. Sehr schätzenswert: sieben ausführliche Werkverzeichnisse (S. 385—444) nach verschiedenen Gesichtspunkten, darunter eine große, chronologische Tafel, die zuverlässig und schnell orientiert, sowie ein reicher Bilderteil.

Igor Strawinsky. Mensch und Künstler. Von Theodore Strawinsky. B. Schotts Söhne, Mainz. 75 Seiten.

Diese „Gedanken über das Werk des Vaters" basieren vor allem auf der Selbstdarstellung des Komponisten „Chrondques de ma vie" und werden ergänzt durch interessante Bilder, biographische Details sowie ein aktuelles Kapitel „Unter dem Himmel von Kalifornien“.

Igor Strawinsky. Zum 70. Geburtstag. In der Schriftenreihe „Musik der Zeit“ des Verlages Boosey und Hawkes, GmbH., Bonn. 78 Seiten.

Bekenntnisse großer Künstler zu Strawinsky und hochinteressante Einzelstudien über einzelne Werke (Messe, Orpheusballett), Bearbeitungen älterer Partituren, Aufführungspraxis, Verhältnis zur Oper und anderes. Mit einem Gesamtverzeichnis der Werke und der Schallplattenaufnahmen unter Leitung oder Mitwirkung des Komponisten.

Ich bin Komponist. Von Arthur Honegger. Atlantis-Verlag, Zürich (Humboldt-Verlag, Wien). 145 Seiten.

Gespräche mit dem französischen Musikkritiker Bernard Gavoty über Beruf, Handwerk und Kunst in unserer Zeit. Sehr offene, realistische und — was die Zukunft der Musik betrifft — sehr pessimistische Äußerungen des erfolgreichen Komponisten, die wohl nicht alle au pied de la lettre zu nehmen sind...

Paul Hindemith. Von Heinrich Strobel. B. Schotts Söhne, Mainz. 144 Seiten.

Eine völlig umgearbeitete, ergänzte und erweiterte Neuauflage jener ersten monographischen Darstellung Hindemiths, die der hellhörige und urteilssichere Musikkritiker bereits 1928 erscheinen ließ, als Hindemith 33 Jahre alt war. Mit vielen Notenbeispielen und Werkverzeichnis.

Selbstdarstellung. Von Ernst K r e n e k. Atlantis-Verlag, . Zürich (Humboldt-Verlag, Wien). 66 Seiten.

Eine knappe, aber inhaltsreiche Rechenschaft. Bitter zu lesen: das Kapitel „Politische Verknüpfungen" (S. 35—39). Merkwürdig ist das subjektive Gefühl des Komponisten, jeweils im Gegensatz zu seiner Zeit geschaffen zu haben. Wie schwer er sich's machte, schildert eindringlich und überzeugend der Arbeitsbericht über „Karl V.". Das Werkverzeichnis reicht bis zum Jahr 1948.

Österreich in Wort und Bild. Zeitschrift für Fremdenverkehr und Wirtschaft. Folge 31. Bauer-Verlag 1951.

Das Heft bietet Aufsätze, die weit über den Untertitel hinausgehen und die Wirtschaft voll und ganz den kulturellen Aufgaben unterordnen. Egon Komorzynkis „Altägyptens hohe Kunst im Kunsthistorischen Museum in Wien" mit 16 hervorragenden Tafeln ist ein idealer Führer, der besonders Lehrern willkommen sein wird. Sektionschef

E. Lanske gibt einen mit stimmungsvollen, nicht alltäglichen Aufnahmen ausgestatteten Bericht über den derzeitigen Entwicklungsgang des österreichischen Fremdenverkehrs. Unter anderem findet sich noch ein kurzer Überblick über die Wiener wissenschaftlichen Schulen der Gegenwart (mit Ausnahme der bereits im Heft 29 behandelten Medizin).

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