Oswald Tschirtner: Figuren auf weißer Fläche
Vor 100 Jahren wurde Oswald Tschirtner geboren. Das Museum Gugging lädt zu einem Ausflug und widmet ihm eine Personale.
Vor 100 Jahren wurde Oswald Tschirtner geboren. Das Museum Gugging lädt zu einem Ausflug und widmet ihm eine Personale.
Es liegt etwas versteckt, hinter den vielen mächtigen Gebäuden des neu errichteten „Institute of Science and Technology Austria“ auf dem Areal der ehemaligen Landesnervenklinik in Maria Gugging. Man muss schon genau auf die Wegweiser achtgeben, um schließlich auf der Anhöhe zum Museum Gugging zu gelangen. Der Psychiater Leo Navratil, der in der Heil- und Pflegeanstalt als Primarius wirkte, hatte das Zeichnen bei seinen Patienten ursprünglich für die Diagnostik eingesetzt, bemerkte aber bald, dass hier mehr entstand, nämlich Kunst. 1981 wurde aus dem leer stehenden Pavillon 11 das Zentrum für Kunst-Psychotherapie, 18 Patienten zogen ein. Navratils Nachfolger, Johann Feilacher, machte 1986 aus dem Zentrum das „Haus der Künstler“.
Einen Hinweis auf Oswald Tschirtner findet man schon auf dem Weg vom Parkplatz zum Eingang des Museums. Vier meterhohe Figuren fallen an der Hauswand auf, in der typischen Tschirtner’schen Kopffüßler-Art, parallel stehend, einander nicht ansehend. Tschirtner hatte einst kein Problem, auf dem Gerüst stehend Figuren vom Gerüst aus in diesem Maßstab zu malen.