Picasso für Kinder

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Wie man junge Menschen ohne Zeigefinger zur Kunst führt.

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Wie man junge Menschen ohne Zeigefinger zur Kunst führt.

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Kindern Picassos Leben erzählen: Die Idee war nicht schlecht und die Verwirklichung ist sehr ansprechend gelungen. Dabei kann man auch einen Blick in die Sammlung Berggruen (Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz) werfen, die alle Bilder dieses Kinderbuches der ganz besonderen Art zur Verfügung stellte. Der Psychologe, Roman- und Kinderbuchautor Mario Giordano geizt auf wohltuend bescheidene Weise mit eigenen Worten und lässt vor allem Picasso selbst sprechen, und zwar mit kurzen Zitaten, die er mit großer Einfühlung auswählte. Mit Einfühlung sowohl in das Wesen Picassos wie auch der Kinder, zu denen Picasso immer ein ganz besonders inniges Verhältnis hatte.

Ein wunderschöner Satz, mit dem wohl jedes Kind in der Phase, in der es zu zeichnen beginnt und fragt, was es denn zeichnen soll, etwas anfangen kann: "Um zu wissen, was man zeichnen will, muss man zu zeichnen anfangen." Ein anderer: "Ohne Einsamkeit kann nichts entstehen."

Mit lapidaren Texten verbindet der Autor die Picasso-Sprüche wie jenen, die Liebe gebe es nicht, sondern nur Beweise der Liebe, oder Bilder liebe oder verabscheue man, erklären ließen sie sich nicht. "Er verliebte sich in Fernande Olivier" erfahren wir, mit "Dann verliebte er sich in Eva" geht's weiter, worauf er sich in Olga und Marie-Therese und Dora und so weiter verliebte. Ein mit gut ausgewählten Bildern illustriertes, einfaches Kinderbuch, das trotz (oder gar wegen) der vielen Verliebungen seinen Zweck erfüllt, Kinder für Picasso zu interessieren. H.B.

Pablos Geschichte - Picassos Leben Für Kinder erzählt von Mario Giordano, Aufbau Verlag, Berlin 2000, 64 Seiten, Hl., öS 291,-/e 21,15

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