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Sanierung und Zubau

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Der Zeitplan für die Albertina-Renovierung ist noch offen: 500 Millionen sind zuwenig, Sponsoren werden gesucht.

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Der Zeitplan für die Albertina-Renovierung ist noch offen: 500 Millionen sind zuwenig, Sponsoren werden gesucht.

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Bereits einmal wurde die Albertina tiefgreifend umgebaut, und zwar 1823 durch Josef Kornhäusel. Die Minervahalle, der Säulengang und die prunkvollen Wohnräume, die heute auch als Aus-stellungsräume genützt werden, wurden damals errichtet. Kornhäusel baute auch einen großen Festsaal in das Palais, der bis zur Auslagerung der Graphischen Sammlung ab Mai 1994 wochentags als Studien- saal diente. Dieser Saal soll nun auch in Zukunft für Konzerte, Ausstellungseröffnungen und Empfänge als festlicher Rahmen dienen. Unmittelbar hinter dem Studiensaal befand sich bis dahin der für Besucher unzugängliche Sammlungsbereich mit den verschiedenen Depots, der dann auch für Besucher geöffnet werden soll.

Nach dem Ende der Monarchie ging die Albertina und ihre Sammlungen in den Besitz der Republik Österreich über. Bereits damals wollte man das für einen Ausstellungsbetrieb kaum geeignete Palais generalsanieren. Umgestaltung und Adaptierung sind daher heute mehr als notwendig. Als Voraussetzung mußte vorerst die Graphische Sammlung in die Nationalbibliothek ausgelagert werden. Als brand-, einbruchs- und kriegssicheres Depot soll ein eigener neuer Tiefspeicher in die Rampe zwischen Burggarten-Glas haus und Albertina eingebaut werden. Neben dem viergeschoßigen Depot für die Albertina-Sammlun- gen soll er noch ein fünftes Tiefgeschoß für die Musiksammlung der Nationalbibliothek und einen „Servicetrakt“ mit Lesesälen enthalten.

Laut Direktor Konrad Oberhuber hängt die Fertigstellung des Projekts von der Finanzierung ab: „Öffentliche Gelder werden nicht ausreichen!“ Rund 500 Millionen Schilling wird allein die Sanierung der Albertina kosten. Die Renovierung des Intarsienfußbodens im „Cameo- Zimmer“ haben die österreichischen Denkmalfreunde ermöglicht, auch an einer Rückerwerbung des Ori ginalmobilars des ehemaligen Palais ist man interessiert.

Eine Empire-Sitzgarnitur aus der Zeit Herzog Alberts (um 1800) konnte bereits zurückgeholt werden, für weitere Rückerwerbungen sucht die Albertina noch Sponsoren: Es handelt sich um eine Kommode aus dem „Roten Salon“, die zur ursprünglichen Ausstattung des Palais gehörten und um den sogenannten „ Sachsen-Teschen-Tisch “ Diesen bedeckt eine Tischplatte mit bemalten Porzellantafeln mit Darstellungen nach Torquato Tassos „Gerusa- lemme liberata“. Das Geschenk Ludwig XVI. und Marie Antoinettes an Herzog Albert und Erzherzogin Marie Christine stellte das Kernstück des habsburgischen „Goldkabinetts“ dar.

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